Nördlich der Neudorfer Mühle und gegenüber dem Forsthaus liegt das ehemalige „Höfle“. Der Name kommt von dem kleinen Hof der 1740 erbauten Neudorfer Mühle. Ab 1896 nannte sich die Gaststätte „Zur Rose“. Viele Besonderheiten hat das Höfle aufzuweisen: einen unterirdischen Gang als Fluchtweg vom und zum benachbarten Forsthaus. 1884 war Kaiserin Sisi dort zu Besuch. 1865 gab es eine der ersten Kegelbahnen im Land. Mit seiner Außenbewirtschaftung inmitten eines Tiergeheges zog das Ausflugslokal viele Gäste an.
Von 1830 stammt der Antrag an das „Großherzogliche Hochlöbliche Bezirksamt auf eine gnädige Straußen-Wirtschafts-Erlaubnis“. Begründet wird dies mit der Schmierbrennerei (Teerbrennerei) und den bis zu 10 schwer Arbeitenden, die „Wein, Bier und Brandwein dringend von Nöten haben.“ Das wohl skeptische Bezirksamt ließ sich Zeit. Erst 1837 kam die Genehmigung.
Größere Umbauarbeiten erfolgten 1957/58, das Gasthaus wurde erweitert, der linke einstöckige Teil abgerissen und ein neues Wirtschaftsgebäude errichtet. Auch entstand ein Gehege mit Pfauen, Fasanen, Hühnern und Enten.
Das Höfle erfreute sich großer Beliebtheit. Doch ab 1990, nach dem Tod des Wirts Bertram Wittemann, wurde es immer wieder verkauft und weiterverkauft.
2005 kam es zur Versteigerung des Anwesens. Annette Koop betrieb eine Tierhilfe-Station bis 2022.
Angeblich führten vier unterirdische Fluchtwege aus dem 1755 errichteten Forsthaus gegenüber. Einer der Gänge endet irgendwo im Keller des Höfle, lautete ein Gerücht. Hinter der letzten Tür hänge ein kostbarer Bischofsmantel. Schon allerlei „Jäger des verlorenen Schatzes“ versuchten, den vielen vorhandenen Gerüchten auf die Spur zu kommen. Vergebens.
Weitere Besonderheit: Die berühmte Kaiserin Sisi besuchte am 5. Mai 1884 das Höfle, das zur Gemeinde Wiesental gehörte. Sie kam zu Pferd aus Heidelberg und stieg in der Wirtschaft ab, berichtete damals die Presse. Für sich ließ sie die Kühe melken und trank sofort frisch gemolkene Milch mit sehr gutem Appetit. Nach der Rast galoppierte die Kaiserin mit ihrem Diener wieder nach Heidelberg zurück.