Arthrose ist die weltweit häufigste Gelenkerkrankung. Über 65 Jahren plagen sich knapp die Hälfte aller Frauen und fast ein Drittel der Männer damit. Neue Lebensqualität bringt in vielen Fällen ein künstliches Gelenk, in der Fachsprache „Endoprothese“ genannt. Für Interessierte veranstaltet das Klinikum Landkreis Tuttlingen (KLT) deshalb am Sonntag, 9. November, von 9 bis 13 Uhr einen Endoprothetik-Informationstag.
Dabei gibt es ärztliche Tipps und Informationen aus erster Hand und die Möglichkeit, moderne Implantate anzusehen und auch mal in die Hand zu nehmen. Denn parallel zu einem hochkarätigen Vortragsprogramm läuft auch die Produktschau „Endoprothetik zum Anfassen“ mit einer Reihe führender Hersteller von künstlichem Gelenkersatz, mit denen das KLT zusammenarbeitet. Außerdem präsentieren sich führende Rehakliniken der Region, die auf die Wiederherstellung von Patienten spezialisiert sind, die ein Kunstgelenk bekommen haben.
Allein in Deutschland implantieren Ärzte pro Jahr etwa 240.000 künstliche Hüftgelenke und rund 200.000 künstliche Kniegelenke. Eine wesentliche Frage lautet: Welche Haltbarkeit ist zu erwarten? Dr. Matthias Hauger, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, beziffert die Haltbarkeit moderner Endoprothesen – je nach Fall-Lage – mit bis zu 30 Jahren. Dies gilt für Hüftgelenke. Knieprothesen bringen es Hauger zufolge auf eine Lebensdauer von 15 bis 20 Jahren.
Dr. Hauger weiß, wovon er spricht. Der Tuttlinger Chefarzt ist ein ebenso erfahrener wie profilierter Gelenkspezialist; seine Klinik ist bereits seit 2013 ein qualitätszertifiziertes Endoprothetikzentrum. Hier werden jährlich über 900 künstliche Gelenke operiert. Die Hauptoperateure – Hauger und seine Oberärzte – haben jeder weit über 1000 einschlägige Operationen durchgeführt. Das gibt Patientinnen und Patienten maximale Sicherheit.
Am Endoprothetik-Informationstag wird Dr. Hauger selbst zwei Vorträge halten, zunächst um 14 Uhr über Hüftarthrose, dann über Kniegelenksarthrose. Um 15.30 Uhr wird Dr. Sylvia Herbort, Chefärztin der Klinik Limberger, zur „Rehabilitation nach Hüft- und Kniegelenkersatz“ referieren, bevor um 16 Uhr Dr. Francesco Scarfi, Chefarzt der Birkle-Klinik, zur dortigen Reha sprechen wird.
Die Leistungsschau zur Endoprothetik findet währenddessen von 13 bis 17 Uhr auf der Ebene 2 vor der unfallchirurgischen Station statt. Die Besuchenden können sich hier nicht nur von den Produkten ein genaues Bild machen, sondern ebenso die Station unter die Lupe nehmen und sich bei Mitarbeitenden des Klinikums ihre Fragen beantworten lassen. Schließlich präsentieren sich im Rahmen der Ausstellung auch wieder zahlreiche Einheiten der Klinik, darunter OP-Teams, Chirurgen, Anästhesisten, Pflegekräfte, Sozialdienst, Physiotherapeuten und Schmerzmanagement.