Die erste schriftliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1234. Kirrlach selbst ist allerdings wesentlich älter. Aktuelle Untersuchungen, insbesondere die Suche nach Altwegen und nach Sümpfen, bekamen durch die hochgenaue Vermessung der gesamten Region neue Erkenntnisse für die Heimatforscher. Die verwendete Technik wurde bereits vor Jahrzehnten entwickelt und wird aktuell beim autonomen Fahren weltweit verfeinert und verwendet. Die inzwischen erzielte Genauigkeit für das Höhenprofil des Geländes ist beeindruckend. Besonders spannend wird es, wenn mit den neuen Erkenntnissen dann Erkundungen ins Gelände gemacht werden, und man dort dann viele Details noch heute so vorfindet, wie sie schon seit 1.000 und mehr Jahren vorhanden sind. Alte Landkarten können plötzlich besser gelesen werden.
Den Erstellern fehlte es damals an Werkzeugen und Techniken, um die Karten so genau zu erstellen, wie wir es heute gewohnt sind. Viele vermeintliche „Fehler“ stellen sich bei genauer Analyse und bei einem Datenabgleich inzwischen ganz anders dar. Das gilt auch für die Orts- und Wegbeschreibungen in der Kirrlacher Sage vom Roten Kuhhirt. Das Dreieck (Alt)Lußheim, Kirrlach und St. Leon spielt dabei eine zentrale Rolle, zumindest im Zusammenhang der Rheinquerung. Wer auch immer den Rhein von Speyer aus Richtung Osten queren wollte, der dürfte sich der Fähre in Lußheim bedient haben und dabei dann den Weg über Kirrlach nach St. Leon angepeilt haben. Alle drei Ortschaften sind wichtige, stets trockene Hochpunkte im Gelände. Für eine ungefährliche und sichere Rheinquerung waren alle drei Stationen von Bedeutung. Und das schon vor weit über 1.000 Jahren.