Was passiert, bevor ein Glas Schokocreme in unsere Supermärkte kommt? Ein Kunstprojekt der Jugendkunstschule ZEBRA befasste sich mit dem Thema fairer Handel und globale Lieferketten. Noch bis zum 11. Juli sind die Ergebnisse im Rahmen der Jahresausstellung im Rathausfoyer zu sehen.
Ob dunkelhäutige Landwirte, Herren im Anzug, Verkäufer im Supermarkt oder Kinder, die genussvoll in ein Schokocremebrot beißen – sie alle sind überlebensgroß, bunt bemalt und aus Pappe. Wie Schachfiguren stehen sie Seite an Seite, und passend dazu ist der Untergrund auch schwarz-weiß gemustert: „Das Schachspiel des Fairen Handels“ heißt passenderweise auch das Kunstwerk. Denn wie im Schachspiel hängt auch beim weltweiten Handel alles mit allem zusammen – und manche Figuren sind mächtiger als andere.
„Wir wollten mal ein richtig großes Projekt starten – und da bot sich der Zusammenarbeit mit der Fairen Woche an“, sagt Sabine Krusche. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Petra Metzger hat die Leiterin der Jugendkunstschule das Projekt organisiert und rund 100 Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren dabei einbezogen. Zwei Monate arbeiteten sie als Nachwuchs-Künstlerkollektiv an dem Gemeinschaftswerk, das aufzeigen soll, wie viele Menschen beschäftigt sind, bis für uns alltägliche Produkte in den Regalen unserer Geschäfts liegen. Zwei Beispiele haben sie dafür herausgearbeitet: Neben der Geschichte einer Schokocreme geht es auch um den Weg, den ein rosafarbenes Kuscheltier zurücklegt, bevor es in den Spielzeugladen kommt.
„Wir wollten hier ein so abstraktes Thema wie Lieferketten einmal kindgerecht und künstlerisch aufarbeiten“, sagt Petra Metzger. Inspirieren ließen sich die beiden Kunstlehrerinnen dabei von Arbeiten der aus Sansibar stammenden Künstlerin Lubaina Himid. Inhaltlich vorbereitet wurde das Projekt mit Jugendbüchern wie „Wo kommen unsere Sachen her“ von Julia Dürr. Und wie es sich für ein Kunstwerk zum Thema Nachhaltigkeit gehört, wurden als Rohstoff vor allem ausgediente Verpackungen verwendet.
Pünktlich zur Fairen Woche war das Kunstwerk fertig, beim Fairen Markt vor der Stadtkirche konnte man es auch schon bewundern. Jetzt ist es wieder in Jahresausstellung von ZEBRA im Rathausfoyer zu sehen. Sie dauert noch bis zum 11. September.