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Wie geht es weiter mit der Festhalle?

Bereits im TOP „Bürgerfragen“ zeichnete sich ab, dass die Festhalle Waldbronn im Gemeinderat am 30. April im Mittelpunkt steht. Während Peter Einzmann...

Bereits im TOP „Bürgerfragen“ zeichnete sich ab, dass die Festhalle Waldbronn im Gemeinderat am 30. April im Mittelpunkt steht. Während Peter Einzmann auf seine Gedanken zur Zukunft der Festhalle Waldbronn einging, brachte es der ebenfalls als Gast anwesende Günter Geisert, Vors. MV Lyra und AG Reichenbacher Vereine, auf den Punkt: „Seit das Damoklesschwert Brandschutzgutachten über der Festhalle hängt, sind wir keinen Meter weitergekommen.“ Bereits im Dez. 2024 hatte die Verwaltung dem GR zur Festhalle einen Beschluss vorgelegt. Damals gab es ein klares Signal pro Festhalle: Die weitere Vorgehensweise im Umgang mit dem Gebäude Festhalle ist mit den betroffenen Vereinen zu erörtern und anschließend erneut im Gemeinderat zu beraten.

Im Febr. 2025 fand ein Vereinsgespräch statt, in dem die Stellungnahmen der anwesenden Vereine unmissverständlich waren: Ihr Ziel ist, die Festhalle wieder nutzen zu können. Günter Geisert erklärte, dass große Vereinsfeste zur Sicherung der Existenz erforderlich seien und die ehrenamtlich Tätigen einen großen Beitrag leisten, um Tradition, Kultur und Sport in der örtlichen Gemeinschaft zu pflegen. Sogar Eigenleistungen der Vereine für die Ertüchtigung der Festhalle waren angeboten worden.

Als Nächstes legten Bürgermeister und Verwaltung nun am 09.04.2025 dem AUT und am 30.04.2025 dem GR wieder eine Beschlussvorlage zur Festhalle vor. Architekt Funk war in die GR-Sitzung eingeladen, um die Brandschutzertüchtigung aus fachlicher Sicht zu begründen und die ermittelten Kosten im Gesamtbetrag von 688.801,75 € im Detail zu erläutern. Davon entfallen 40 % = 270.000 € auf Brandschutz-Maßnahmen, 20 % = 125.000 € auf allg. Gebäudebetrieb und 293.000 = 40 % auf spezifischen Festhallenbetrieb (Küche, Notausgang). Zu erfahren war von der Verwaltung auch das Ergebnis der erbetenen Zweitmeinung, deren Ziel es war, von den hohen Kosten herunterzukommen. Es gebe keine Einsparpotenziale gegenüber dem ersten Kostenkonzept von Architekt Funk, stellten GJL Architekten in einer Plausibilitäts- und Wirtschaftlichkeitsprüfung fest.

Wie man bei der Festhalle mit Blick auf die Sanierungskosten und die finanzielle Lage der Gemeinde weiter vorgeht, wurde mit teils gegensätzlichen Meinungen heftig diskutiert. Für unsere Fraktion trug GRin Hildegard Schottmüller vor, was in fraktionsübergreifenden Beschlüssen im Febr. 2021 festgelegt war: „Nach der Übergangslösung durch ALDI und dm müssen Vereinsfeste wieder am Standort Festhalle durchgeführt werden können.“ Sie forderte Nachverhandlungen mit ALDI über den im Mietvertrag festgelegten Rückbau der Festhalle. Es könne nicht sein, dass die vorübergehende Nutzung als Interimsmarkt sich zu Lasten der Vereine auswirke, die für den Discounter auf die Halle verzichtet hatten.

FR-Vors. Dr. Jürgen Kussmann wies darauf hin, dass die Festhalle einige Jahrzehnte lang steht, zunächst als Festhalle, dann als Supermarkt diente, nunmehr wieder als Festhalle genutzt werden soll. Ein Rückbau durch ALDI in den Zustand zum Zeitpunkt der Übernahme könne kein Ziel sein. Wenn die „Festhalle neu“ perspektivisch langfristig, dann bitte mit hoher Auslastung, saniert werden soll, dann wird dies über 800.000 € Investitionsmittel erfordern. Bei bekannter Haushaltslage sei das nicht zu stemmen.

Nach Kenntnisnahme und Beratung hat der GR beschlossen, einen moderierten Workshop ins Leben zu rufen, der über Nutzungsalternativen der Festhalle berät, deren Ziel es ist, Vereinsveranstaltungen in Zukunft zu ermöglichen. Wer in dem neutralen Arbeitskreis mitarbeitet, ist noch festzulegen.

CDU-Fraktion im Waldbronner Gemeinderat

Dr. Jürgen Kußmann, Hildegard Schottmüller, Max Höger, Alexander Kraft, Stephan Musler

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Amtsblatt Waldbronn
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Ausgabe 20/2025
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