Wie groß das Herz eines Menschen ist, können wir daran erkennen, wie er mit den Tieren umgeht

Wir hatten befürchtet, dass dieses Jahr schlimmer werden würde als das vergangene, aber mit dieser Dimension hatten wir dann doch nicht gerechnet. Aus allen Ecken wurden zusätzlich zu den „üblichen“ wilden Würfen noch zugelaufene Jungkatzen gemeldet, sehr zutraulich und ganz bestimmt nicht irgendwo im Freien zur Welt gekommen. Alle waren nicht gekennzeichnet und wurden von niemandem vermisst. Während alle diese Katzen immer noch durch eine unglückliche Verkettung der Umstände auf der Straße gelandet sein könnten, wurden drei Jungkater eindeutig vorsätzlich am 11.9.2023 auf einem Parkplatz an der Verbindungsstraße zwischen Belsen und Talheim ausgesetzt. Um das Gewissen zu beruhigen, kippte man noch eine Portion Trockenfutter daneben, bevor man die drei dann ihrem Schicksal überließ. Völlig überfordert und verunsichert von der Situation ließen die Kater sich problemlos einfangen - wer weiß, was aus ihnen geworden wäre, wenn eine aufmerksame Spaziergängerin sie nicht so schnell gemeldet hätte. Bei solchen Geschichten fällt es uns manchmal schwer, den Optimismus nicht zu verlieren, aber es gibt glücklicherweise auch schöne Momente, die uns Hoffnung machen. So wie Milou, die als Fundkatze in Öschingen aufgefallen war, weil sie das Fischfutter aus dem Teich angelte und fraß. Es stellte sich heraus, dass sie in ihrem neuen Zuhause in Gönningen kurz nach ihrem Einzug entwischt war und bereits seit drei Wochen schmerzlich vermisst wurde. Die Erleichterung und Freude der Besitzerin waren riesig, als sie ihre Katze endlich wieder in die Arme schließen konnte. Viele unserer Schützlinge haben in diesem Jahr ein für sie perfektes Zuhause gefunden, darunter nicht nur die drei ausgesetzten Kater, sondern auch Dobby, der Sphynx-Kater, der letztes Jahr mit dem Mundschutz um den Hals bei eisigen Temperaturen gefunden wurde. Leider gibt es aber auch Kandidaten wie Frida, Freya, Yoda und Anton, die bei den vielen jungen, unkomplizierten Katzen völlig untergehen und für die sich bisher noch niemand interessiert hat. Wir hoffen, dass sie im kommenden Jahr mehr Glück haben und endlich auch „ihre“ Menschen mit Geduld und Einfühlungsvermögen finden. Sie hätten es mehr als verdient.

In diesem Jahr sind wir wirklich oft an unsere Grenzen gestoßen und konnten die eine oder andere Situation nur mit der Unterstützung von tierlieben Privatpersonen meistern, wofür wir ausgesprochen dankbar sind.