NUSSBAUM+
Kommunalpolitik

Wie heizt Hirschberg?

Die Ergebnisse des Zensus zeigen unter anderem, wie in Hirschberg geheizt wird. Und diese Daten machen deutlich, dass auf Hirschberg – wie auf viele...

Die Ergebnisse des Zensus zeigen unter anderem, wie in Hirschberg geheizt wird. Und diese Daten machen deutlich, dass auf Hirschberg – wie auf viele andere Orte – eine große Aufgabe zukommt. 40 % der Wohnungen werden mit Erdöl geheizt, 38 % mit Gas, 4 % mit Holz, 7 % mit Wärmepumpen und 9 % mit anderen Elektroheizungen.
Das Heizen mit Öl und Gas wird in den nächsten Jahren deutlich teurer werden. Beim Gas liegt das nicht nur an den steigenden Gaspreisen, sondern auch daran, dass die Kosten für das Gasnetz auf eine immer kleinere Zahl an Verbrauchern umgelegt werden, wenn nach und nach die Wohnungen auf modernere Heizsysteme umgerüstet werden. Nach 2035 wird die Gasversorgung in Hirschberg voraussichtlich nicht mehr gegeben sein.

Was also tun? Wer jetzt eine neue Heizung einbauen will, kann Förderung bis zu 70 % der Kosten vom Staat zurückbekommen. Die aktuelle Bundesregierung, hier federführend das Grün-geführte Wirtschaftsministerium, hat diese staatliche Förderung eingeführt; wie es nach der Bundestagswahl aussieht, hängt stark von den Ergebnissen ab. Die konservativen Parteien wollen diese Förderungen kürzen.
Wenig verwunderlich ist daher die Unsicherheit, welche Strategie gerade am sinnvollsten ist: Einfach abwarten? Schnell noch eine Gasheizung einbauen, die zumindest besser ist als die alte? Die Förderung mitnehmen und in eine neue Heizung investieren? Aber ist das eigene Haus für eine Wärmepumpe geeignet? Immerhin: Beim Spaziergang durch den Ort kann man bereits einige Wärmepumpen sehen. Wer unsicher ist, ob diese Technik auch für das eigene Haus geeignet ist, kann also die Nachbarn einfach ansprechen und nach ihren Erfahrungen fragen. Die 9 % der Wohnungen mit Elektroheizungen, wie z. B. Nachtspeicheröfen, lassen sich auf Wärmepumpen sogar teilweise kostengünstiger umrüsten als auf eine Öl- oder Gasheizung. Hierfür eignen sich Luft-Luft-Wärmepumpen als Einzelgeräte, für die keine Heizungsrohre verlegt werden müssen. Leider sind diese Geräte in Deutschland noch weniger bekannt als in einigen Nachbarländern, z. B. in Italien oder Frankreich.

Vor Ort werden die Menschen mit Beratungsangeboten unterstützt. Die KLiBA bietet regelmäßig Energie-Sprechstunden im Hirschberger Rathaus, in dem kostenlos Fragen rund um das Thema Energie beantwortet werden.

Doch die Gemeinde sollte noch mehr tun: Das Thema Heizung könnte beim nächsten Bürgertag oder eigenen Veranstaltungen ins Zentrum gestellt werden. In Weinheim beispielsweise gab es letztens eine – sehr gut besuchte – Veranstaltung mit dem „Energiesparkommissar“ zum Thema Wärmepumpe, so etwas ist auch in Hirschberg möglich. Gefragt sind auch Vermieter. Hier sollte die Gemeinde auf die Eigentümer der großen Mehrfamilienhäuser zugehen, um sie zu einem Heizungstausch zu motivieren.

Im Augenblick wird die Wärmeplanung für den gesamten Ort erstellt. In diesem Rahmen wird beispielsweise geklärt, ob und in welchen Wohnvierteln sich eine Nahwärmeversorgung lohnen kann. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse und hoffen, dass damit mehr Dynamik in die Sache kommt. Denn die Gemeinde darf die Menschen hier nicht allein lassen.

Erscheinung
Mitteilungsblatt der Gemeinde Hirschberg an der Bergstraße
NUSSBAUM+
Ausgabe 02/2025
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.

Orte

Hirschberg an der Bergstraße

Kategorien

Kommunalpolitik
Parteien
Politik
Meine Heimat
Entdecken
Themen
Kiosk
Mein Konto