Im Zuge der globalen Erwärmung nehmen Wetterextreme auch im Südwesten immer mehr zu; die Gefahr von Starkregen-Ereignissen steigt. Im Unterschied zum Hochwasser tritt Starkregen plötzlich und unvermittelt auf und lässt den Betroffenen keine Reaktionszeit. Umso wichtiger ist es, rechtzeitig vorzusorgen und zu wissen, wie man sich im Ernstfall und danach richtig verhält.
Auch wenn Starkregen schwer berechenbar ist, können Meteorologen bevorstehende Unwetterereignisse vorhersagen und den Gefahrenraum eingrenzen. Daher sollte man immer den Wetterbericht im Auge behalten. Aktuelle Infos gibt es auch über die Warn-App NINA (Notfall-, Informations- und Nachrichten-App des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe). Um genaue Warnmeldungen zu empfangen, sollte der eigene Standort im Smartphone eingestellt sein.
Liegt eine konkrete Unwetterwarnung vor, empfiehlt es sich, bestimmte Vorkehrungen zu treffen:
Grundsätzlich müssen die Anweisungen der Sicherheitskräfte vor Ort beachtet und befolgt werden. Die Einsatzkräfte sind Experten und können die Gefahrenlage am besten einschätzen. Überflutete Bereiche sind aus gutem Grund abgesperrt und dürfen keinesfalls betreten werden. Bitte unbedingt die Absperrungen beachten! Auch überflutete Unterführungen, die womöglich noch nicht gesperrt sind, dürfen nicht befahren werden. An solchen Stellen kann man nicht erkennen, wie tief das Wasser ist.
Überflutete Bereiche sind immer gefährlich und können sogar lebensgefährlich sein. Durch eventuell fortgeschwemmte Schachtdeckel entsteht ein Sog, der Menschen in den Kanal hineinziehen kann. Im Wasser besteht zudem Gefahr durch Stromstöße und Verunreinigungen wie zum Beispiel Öl, Chemikalien oder Krankheitskeime. Verletzungsgefahr droht auch durch mitgerissene Äste, Steine oder Autos. Versteckte Gefahren lauern auch in überfluteten Kellern und Tiefgaragen. Hier gilt ebenfalls: Bitte nicht betreten!
Die Kraft des Wassers sollte man nie unterschätzen. Abströmendes Wasser kann hohe Geschwindigkeiten entwickeln und Menschen, Tiere und Gegenstände mit sich reißen. Befindet man sich in einem Bereich, in den Wasser eindringt, sollte man sofort flüchten. Selbst niedrige Wasserstände reichen aus, um das Öffnen einer Tür zu verhindern. Im schlimmsten Fall droht dann Gefahr durch Ertrinken.
Werden gesundheits-, wasser- oder umweltgefährdende Stoffe freigesetzt, muss die Feuerwehr per Notruf 112 alarmiert werden. Bei Feuerwehreinsätzen gilt jedoch: Die Einsätze richten sich nach Gefahrenstufe und Dringlichkeit. Die Rettung von gefährdeten Menschen hat grundsätzlich Vorrang. Deshalb sollte man Verständnis und Geduld haben, wenn die Feuerwehr den vollgelaufenen Keller nicht sofort leerpumpt.
Nach dem Starkregen-Ereignis geht es ans Aufräumen und Entsorgen. Auch hierbei gilt es, einige Verhaltensregeln zu beachten:
Weitere hilfreiche Informationen bietet die Broschüre „Überflutungen durch Starkregen und Hochwasser“. Sie liegt im Rathaus und den Verwaltungsstellen kostenlos zum Mitnehmen aus und ist auch online abrufbar unter www.neckarsulm.de/Formulare & Infoblätter/Starkregen und Hochwasser. (snp)