Leider gibt es in der Stadt Waghäusel seit 2021 keinen Fastnachtsumzug mehr.
2020 war der fünfzigste der letzte.
Der erste offiziell angekündigte und organisierte Faschingsumzug in Wiesental startete 1970. Damals ergriff der Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, Rektor Hans Weisbarth, die Initiative, die „Wissädalä Fasänacht“ am Faschingsdienstag in – wie es hieß – „geordnete Bahnen zu lenken.“ Die 1970er-Strecke war doppelt so lang gewesen wie die im Schlussjahr 2020.
Als „Umzugsersatz“ organisierten einige Fasenachterinnen 2022 erstmals ein „Faschingstreiben wie anno dazumal“: wie um 1900 auf dem vorderen Teil des Wiesentaler Marktplatzes.
Eine beschriftete Rückseite eines Fotos aus dem Jahr 1928 liefert den ersten gesicherten Nachweis für einen närrischen Lindwurm in Wiesental und belegt, dass 1928, vermutlich schon früher, ein richtiger Faschingsumzug zustande gekommen ist, der vom „Schwanen“ zum „Badischen Hof“ führte, wohl in den 1915 fertiggestellten „Leosaal“. Preisgerichte sollen die Bewertung von kostümierten Teilnehmern vorgenommen haben.
1956 begann der 1948 gegründete Kienholzclub die Fortsetzung des Brauchtums:
Am Faschingsdienstag zogen die KHC-Narren, musikalisch begleitet von der „Socken-Band“ mit Karl Korrmann und Edmund Schuhmacher, vom „Leo-Karl“ zum damaligen FV-Clubhaus an der Kirrlacher Straße, wo sie sich zu einem närrischen Beisammensein trafen.
Für kurze Zeit hieß es, man wolle den guten alten Wiesentaler Fastnachtsumzug wieder aufleben lassen. Es gebe welche, die ihn wiederbeleben würden.
Vor 20 Jahren stand noch in der Presse noch als Überschrift zu lesen:
„Tausende von begeisterten Zuschauern beim 80-teiligen Wiesentaler Faschingsumzug.“
(W. Schmidhuber)