In der Hardtgemeinde sind ab sofort sogenannte Stadtjäger zugange. Stadtjäger haben eine spezielle Ausbildung absolviert und sind dann gefragt, wenn es um Wildtiere im Siedlungsgebiet geht. In den vergangenen Jahren nahmen diese Fälle mit unterschiedlichen Gattungen zu. Die häufigsten Probleme bereiteten kranke Füchse, die sich in Gärten oder in Scheunen zu schaffen machten. Aber auch Waschbären, Bisamratten, Nutria und Marder zählten zu den ungebetenen Gästen. Bislang gab es aus rechtlichen Gründen nur begrenzte Möglichkeiten, hier einzugreifen. Für Wohnhäuser, Hofräume und Hausgärten gelten nämlich spezielle Regelungen. In diesen sogenannten „befriedeten Bezirken“ ruht die Jagd, das heißt, dem Jagdpächter sind die Hände gebunden. Durch die Änderung des Jagd- und Wildtiermanagementgesetzes (JWMG) wurde nun die Möglichkeit eröffnet, Stadtjäger einzusetzen, die sich genau um diese Fälle kümmern. Mit Uli Heneka und Daniel Wachter konnten engagierte Waidmänner gefunden werden, die zudem Erfahrung im Naturschutz mitbringen. Beide waren von Anfang an begeistert von der Idee, diese Tätigkeit in Karlsdorf-Neuthard auszuüben und hatten ihre Unterstützung aktiv angeboten. Bürgermeister Sven Weigt zeigte sich bei der Übergabe der Ernennungsurkunden froh, dass sich jetzt zwei versierte Fachleute diesem Thema annehmen. „Die Problemstellungen für alle Beteiligten durch Wildtiere in der Ortslage verlangen nach einer praktikablen Lösung. Die beratende Funktion der Stadtjäger zu Fragen des Tierschutzes ist dabei enorm wichtig“, befand das Ortsoberhaupt bei der jüngsten Besprechung mit den Aktiven. Präventive Maßnahmen genießen Vorrang und können durch den Stadtjäger mit Zustimmung des Grundstückseigentümers nach eigenem Ermessen umgesetzt werden. Es erfolgt hierbei stets eine enge Abstimmung mit Gemeindeverwaltung, Polizei und dem jeweiligen Jagdpächter, hieß es.