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Wildtiere im Winter - Was machen unsere Säugetiere? (Archivartikel)

Zum Abschluss unserer Artikelserie über die heimische Tierwelt im Winter wollen wir uns die in Wald und Flur lebenden Säugetiere näher betrachten. Diese...
Eichhörnchen im Winter
Foto: NABU-Frank Derer

Zum Abschluss unserer Artikelserie über die heimische Tierwelt im Winter wollen wir uns die in Wald und Flur lebenden Säugetiere näher betrachten. Diese behalten entweder ihren Lebensrhythmus bei, begeben sich in eine Winterruhe oder sie halten einen Winterschlaf. Die Rehe und Hirsche, die Wildschweine, die Feldhasen, die Füchse und die Marder trotzen dem Winter auf verschiedene Weise. Sie bekommen ein dickeres und dichteres Fell, legen sich zum Teil eine Fettschicht zu, reduzieren Ihren Stoffwechsel und ändern Ihr Jagdverhalten bzw. ihren Speiseplan. Aufgrund der harten Witterungsbedingungen und der Nahrungsknappheit müssen sie oft ums Überleben kämpfen. Recht unbeeindruckt zeigen sich hierbei die Feldmäuse, die auch unter einer Schneedecke sehr aktiv unterwegs sind. Einen Winterschlaf halten z.B. die Fledermäuse, die Igel, die Feldhamster und die Siebenschläfer. Dabei ziehen sie sich in eine frostfreie Umgebung zurück und verschlafen den größten Teil des Winters. Fledermäuse finden wir hier in natürlichen Höhlen, Nischen oder Dachstühlen. Der Igel sucht Unterschlupf unter Laub- oder Reisighaufen, der Feldhamster schläft in seinem unterirdischen Bau und die Siebenschläfer besetzen oft die Nistkästen der Vögel. Alle senken ihre Körpertemperatur und den Herzschlag drastisch ab und atmen nur noch wenig, um Energie zu sparen. Der Igel z.B. verlangsamt seine Atmung von 50 Atemzügen in der Minute auf nur zwei. Das Herz schlägt statt 200-mal nur noch 5-mal in der Minute. Die Körpertemperatur geht von 36 Grad auf 8 bis 1 Grad zurück. Der Schlaf wird ab und zu, aber nur kurz unterbrochen, um die Schlafposition zu wechseln oder Kot und Urin abzusetzen. Eine Nahrungsaufnahme erfolgt hierbei allerdings nicht. Die Dauer des Winterschlafs ist sehr unterschiedlich. Während der Igel nur drei bis vier Monate inaktiv ist, verschläft der Siebenschläfer sechs bis sieben Monate. Im Gegensatz zum Winterschlaf halten z.B. der Dachs, das Eichhörnchen und der Maulwurf nur eine Winterruhe. Sie senken hierbei ihre Vitalfunktionen nicht so stark ab, wie beim Winterschlaf. Sie erwachen häufiger und begeben sich hierbei auch auf Nahrungssuche. Jeder kennt bestimmt das Bild von einem Eichhörnchen, das im Winter in schnellen Bewegungen suchend über den Schnee hüpft, um dann eine versteckte Nuss auszugraben. Was die Tiere genau zu ihrem Winterschlaf oder zur Winterruhe veranlasst und zu welchem Zeitpunkt sie wieder aktiv werden, ist nicht vollständig erforscht. Es liegt wohl an der „inneren Uhr“, der hormonellen Umstellung und der Tageslänge, die die Tiere zu dieser Umstellung bewegt. Die Temperaturen oder das Nahrungsangebot sind hierbei kein wesentliches Kriterium. Das Aufwachen könnte an einer zunehmenden Anreicherung von Stoffwechselendprodukten oder an den ausgehenden Energiereserven liegen.

E.B.

Reh im Winter
Foto: NABU-Frank Derer
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exklusiv online
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