Windenergie in Königsbach-Stein

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

derzeit kontaktieren verschiedene Projektierer für Windenergieprojekte in unserer Gemeinde Eigentümer landwirtschaftlicher Flächen. Diese Projektierer kommen gezielt auf Flächeneigentümer zu, mit der Bitte, dass die
Flächeneigentümer ihre Flächen an den Projektierer verpachten. Diese Flächen sollen zur
Errichtung von Windenergieanlagen (WEA) genutzt werden. Teilweise gehen die Vertragsangebote der Projektierer mit direkten Geldangeboten einher.

Ein Pachtvertrag mit einem Projektierer ist allerdings keine Garantie, dass auf Ihrem Grundstück eine WEA errichtet wird (auch wenn Sie heute einen Pachtvertrag mit dem Projektierer unterschreiben). Für Sie wichtig zu wissen: Auch wenn Sie einen Pachtvertrag mit einem Projektierer unterschreiben, kann Ihnen niemand mit Sicherheit zusagen, dass eine Windenergieanlage auf Ihrer Fläche gebaut wird. Grund hierfür: Es gibt sehr viele Hürden im Genehmigungsverfahren beim Bau von WEAs. Deswegen steht erst nach mehreren Jahren fest, ob überhaupt ein Windpark gebaut wird und wo genau die Windräder künftig stehen werden. D.h. für Sie: Wird keine WEA errichtet, erhalten Sie von dem Projektierer auch niemals Pacht!

Die Gemeinde Königsbach-Stein befasst sich derzeit mit den nötigen Schritten, um eine mögliche Bebauung mit Windenergieanlagen zu steuern. Dies war auch Thema der Gemeinderatssitzung am 08.04.2025. Ziel ist es, dass möglichst viel Geld aus dem Windpark vor Ort bleibt (und nicht an fremde Investoren geht) und alle betroffenen Flächeneigentümer von den Pachteinnahmen profitieren (und nicht nur Einzelne), damit auch der Dorf- und Nachbarschaftsfrieden gewahrt wird.

Die Gemeinde hat über ein sogenanntes kommunales Flächenpooling die Möglichkeit, das Heft des Handels in die Hand zu bekommen. Dabei werden alle mitwirkungswilligen Grundstückseigentümer in den Pool aufgenommen und die späteren Pachteinnahmen mehrheitlich, unabhängig vom tatsächlichen Anlagenstandort, an die im Pool befindlichen Eigentümer ausgeschüttet. Hierdurch hätte die Gemeinde ein Mitspracherecht hinsichtlich der Anlagenstandorte, -anzahl und -größe und könnte die Anlagen möglichst weit weg von der Ortslage platzieren.

Um eine kommunale Steuerung zu ermöglichen, bitten wir Sie eindringlich, keinen Vertrag mit einem Projektierer zu unterschreiben, denn dadurch nehmen Sie sich die Möglichkeit, von den Planungen der Kommune zu profitieren!

Da Windenergieprojekte sehr lange Vorbereitungs- und Realisierungszeiten haben (mindestens 3 – 5 Jahre), bitten wir Sie, sich noch 3 – 6 Monate zu gedulden, bis wir mit den nächsten Schritten auf Sie zukommen.

Sollten Sie bereits einen solchen Pachtvertrag unterschrieben haben, möchten wir Sie
explizit bitten, sich kurz in der Gemeindeverwaltung im Bauamt bei Frau Wilde unter 07232/3008-132 oder wilde@koenigsbach-stein.de zurückzumelden. Diese Informationen sind im weiteren Verfahren sehr hilfreich, um die Planungen bestmöglich gestalten zu können.
Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung und danken Ihnen für Ihre Zusammenarbeit.