
In unserem Ländle haben sich viele Bürgerinitiativen (BIs) gebildet, die sich gegen Windkraftanlagen (WKA) im Wald wehren. So auch die 2022 gegründete BI Pro-Landschaftsschutz, die sich für den Erhalt des kleinen Gemeindewaldes zwischen Spechbach, Epfenbach und Lobbach, dem sogenannten Dreimärker, einsetzt.
Dort plant der Investor Abo Energy, dessen Aktie vor einigen Tagen stark gefallen ist, sieben 250 m hohe WKA. Dazu reichte Abo Energy vor ca. einem Jahr den Bauantrag beim Landratsamt Heidelberg ein. Das Verfahren ist nicht öffentlich, trotzdem konnten die Mitglieder der BI vor einigen Wochen die Antragsunterlagen anfordern – und sie sind schockiert. Die Rodungsflächen sind mit 2,4 ha pro WKA doppelt so groß wie auf den Werbeveranstaltungen und auf der Website von Abo Energy und sogar im Pachtvertrag angegeben. Somit ergibt sich eine Gesamtfläche von 24 Fußballfeldern für die sieben WKA. Hat ABO Energy die Öffentlichkeit sowie Bürgermeister und Gemeinderäte falsch über das Ausmaß der Rodungen informiert? Besonders kritisch: Die Beantragung und Genehmigung einer vermeidbar großen Flächeninanspruchnahme verstößt gegen das Vermeidungsgebot und das Vorsorgeprinzip des Bundes-Immissionsschutzgesetzes.
Weiterhin soll die Bauzeit statt – wie versprochen – einem Jahr nun drei Jahre betragen. Wie kommt es zu dieser massiven Fehleinschätzung von Abo Energy? Drei Jahre Baulärm, Schwerlastverkehr, Wegsperrungen in einem Erholungswald, Störungen für Tiere und das gesamte Ökosystem!
Für den Rückbau gibt es eine Bürgerschaft von 250.000 € pro Anlage. Neue Berechnungen von einem Gutachter zeigen jedoch, dass dieser Betrag erheblich zu niedrig ist. Daher besteht ein hohes finanzielles Risiko für die betroffenen Gemeinden. Denn diese müssen bei Insolvenz des Betreibers für den Rückbau selber aufkommen. Pro-Landschaftsschutz fordert zur Vermeidung von zukünftigen Vermögensschäden eine sorgfältige Prüfung – besser noch den Ausstieg aus dem gesamten Projekt.
Quelle: pro-landschaftsschutz.de
Wir von Gegenwind können diese Forderungen gut nachvollziehen. Wir hoffen, dass es beim Windkraft-Projekt am Weißen Stein nicht ähnliche „Überraschungen“ gibt und der Schaden an Wald und Natur nicht noch größer wird.
Nächstes Treffen: Donnerstag, 11.12.25 um 19.30 Uhr im Neuen Ludwigstal
Kontakt: karin.reinhard12@gmail.com, Spendenkonto DE96 6709 2300 0033 3033 27.
Weitere Infos: gegenwind-bergstrasse.de.
Dr. R. Kraft