Arbeiten in 166 Metern Höhe

Windräder auf dem Kälbling in Calmbach werden montiert

Auf dem Kälbling in Calmbach wurden in den vergangenen Tagen zwei Windräder mit einer Nabenhöhe von 166 Metern montiert. wir waren dabei.
Zwei Rotorblätter liegen vor dem Windrad auf dem Boden und sind an einem Krank befestigt
Montage der Rotorblätter auf dem KälblingFoto: Jacqueline Geisel

Derartige Dimensionen sind mit bloßem Auge kaum zu fassen: In den vergangenen Wochen haben Facharbeiter die beiden Windkraft-Anlagen auf dem Kälbling in Calmbach montiert. Dafür müssen die Rotorblätter an die 166 Meter hohe Nabe angebracht werden. Wer am Fuß einer solchen Anlage steht, kann diese Höhe fast nicht begreifen. Erst ein Blick auf den Durchmesser, die noch am Boden befindlichen Rotorblätter und die speziellen Maschinen, mit denen diese Arbeiten ausgeführt werden, lassen überhaupt erahnen, was hier geschieht.

Andere Relationen

So etwas sieht man nicht alle Tage. Diesen Gedanken hatten einige sicher schon bei den beiden Transporten der Einzelteile durch die Kommunen bis nach Calmbach. Denn sind die Rotorblätter erst einmal in der Luft, wirken sie gar nicht mehr so groß. Doch in Relation zu Wohnhäusern ist das eine ganz andere Hausnummer.

Im Wald auf dem Kälbling fallen sie zunächst auch nicht weiter auf. Man muss den Weg schon ein gutes Stück von der Landstraße aus gehen, ehe man das erste Windrad über die Baumwipfel hinausragen sieht. Je näher man einem der beiden Windräder jedoch kommt, desto eher erschließen sich dem Betrachter die tatsächlichen Ausmaße. Besonders spannend zu sehen war die Montage, die in den vergangenen Wochen durch eine Fachfirma erfolgte.

Maßarbeit gefragt

Mit einem speziellen Kran, der ebenso hoch in den Himmel ragt wie der Hub des Windrades, werden die Rotorblätter angehoben, eins nach dem anderen. Zusätzlich ist am Rotorblatt eine Art Gebläse mit zwei Ventilatoren befestigt. Dadurch kann das riesige Bauteil in der Luft gedreht, gesteuert und an die richtige Stelle manövriert werden. Denn auf 166 Meter angekommen, muss in echter Maßarbeit „angedockt“ werden. Die Befestigung der Rotorblätter am Hub erfolgt mit großen Stahlbolzen, die bereits am Rotorblatt befestigt sind. Wenn alles sitzt, verschrauben Facharbeiter die Bolzen im Hub – von innen heraus.

Für diese Arbeiten ist höchste Konzentration gefragt und auch auf Sicherheit wird großer Wert gelegt. Eine große Absperrzone soll verhindern, dass Passanten in den Gefahrenbereich gelangen. Wird erst einmal gearbeitet, halten sich darin auch nur jene Mitarbeiter auf, die wirklich gebraucht werden. Immerhin ist es keine Kleinigkeit, etwas so Großes durch die Luft zu bewegen.

Wetterradar

Das Wetter wird daher auch genauestens überwacht – was mitunter dafür sorgte, dass sich der Zeitplan für den Aufbau mehrfach spontan änderte. Wenn im Umkreis von 20 Kilometern auch nur das kleinste Gewitter verzeichnet wird, wird die Montage verschoben. Andernfalls wäre das Risiko zu groß. Das erste Windrad auf dem Kälbling konnte trotz wechselhaften Wetters vor Kurzem montiert werden. Vergangene Woche begann die Montage der Rotorblätter der zweiten Anlage, mittlerweile ist auch diese fertiggestellt.

Routiniert zugange

Für die beteiligten Mitarbeiter scheint der ganze Ablauf schon Routine, während Passanten staunend vor den Windkraft-Anlagen stehen. So etwas sieht man definitiv nicht alle Tage. Trotz langer Erfahrung sieht man aber auch auf den Gesichtern der Fachkräfte noch hin und wieder ein Lächeln, wenn sie von der einzigartigen Aussicht berichten, die eine solche Windkraft-Anlage bietet. Der Blick über die Region ist aus 166 Metern Höhe eben einfach einmalig.

Der Windpark Kälbling ist ein Projekt der EnBW. Die Stadt Bad Wildbad hat als Eigentümer der Fläche im November 2015 eine Ausschreibung durchgeführt, im Juli 2016 ging der Zuschlag an das Unternehmen. Errichtet werden Anlagen vom Typ Vestas V162 mit 162 Meter Rotordurchmesser und 166 Meter Nabenhöhe. Erwartet wird eine Jahresleistung von 23.500 Megawattstunden. Diese Strommenge reicht rein rechnerisch für 5.600 Haushalte. Voraussichtlich Ende Juni/Anfang Juli können die Anlagen in Betrieb gehen.

Erscheinung
exklusiv online
von Redaktion NUSSBAUM
29.05.2025
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