„Der Anteil an digitalem Unterricht wird kleiner, das Analoge kehrt zurück.“ So ist der letzte Abschnitt im Artikel von Ulf Schönert „Schreibe wie ein 15-Jähriger“ überschrieben. Darin wird deutlich: projektorientiertes Lernen, die handelnde Auseinandersetzung mit Problemstellungen, sowie das selbstständige Entdecken von Problemlösungen sind mit großer innerer Motivation verbunden — und deshalb auch nachhaltig. Das sind pädagogische Konzepte der 1970er, 1980er und 1990er Jahre, deren Ursprung in der reformpädagogischen Bewegung des frühen 20. Jahrhunderts liegt.
Der Autor zeigt am Beispiel des Physiklehrers Bronner - eines echten Digital-Enthusiasten - dass dieser aufgrund seiner negativen Erfahrungen mit KI-generierten Aufgabenlösungen seiner Schüler nun im Physikunterricht auf Aufgaben aus der vordigitalen Zeit zurückgreife. Bronner lasse seine Schüler ganz analog Schaltungen löten und Elektromotoren bauen. Die Dokumentation und Erklärung der dabei auftretenden Phänomene erfolge jedoch nicht schriftlich, sondern digital – in Form von Erklärvideos mit selbst erstellten Bildern und Video-Clips aus dem Entstehungsprozess. Das könne keine KI, sage Brunner.
Er plädiere weiterhin dafür, KI im Unterricht kokreativ als Arbeitsmittel zuzulassen, gleichzeitig jedoch ein Gegengewicht mit Handlungsorientierung, motivierenden, individuellen und regionalen Bezügen zu schaffen. Laut einer bayerischen Studie gehe der Anteil des Unterrichts, in dem digitale Medien eingesetzt werden, bereits zurück. Seien 2017 noch 42 % des Unterrichts mit Digitalmedien bestritten worden, waren es zuletzt nur noch 30 %.
Zum Schluss lässt der Autor nochmals den 34-jährigen Manuel Flick eines Berliner Oberstufenzentrums zu Wort kommen. Flick setze sonst stark auf digitale Medien und technologiegestützte Lernansätze im Unterricht. Doch nach den negativen Erfahrungen mit KI-generierten Aufgabenlösungen seiner Schüler, habe er sich wieder auf das Analoge besonnen. Nun musste die Aufgabe unter anderen Bedingungen gelöst werden: kein Laptop, Tablet, Smartphone, keine KI. Zur Lösung der Aufgabe, die in ausgedruckter Form vorlag, waren nur Stift und Papier zugelassen. Und: das Ganze fand in der Schule statt.
Und nun konnte Flick etwas Spannendes beobachten. „Alle arbeiteten konzentriert, tauschten sich plötzlich miteinander aus, fragten einander um Hilfe und diskutierten. Es entstand eine echte Lernatmosphäre und ein Miteinander, das ich in dieser Form schon lange nicht mehr so intensiv erlebt hatte.“
Flick ist davon überzeugt, dass für den Unterricht in Zukunft technikfreie Zeiten und Unterrichtsphasen mit KI notwendig sind.
(Quelle: Print Ausgabe DIE ZEIT,12. Juni 2025 Nr. 25, Rubrik
Wissen, S.26)
Bei diesem pädagogischen Ansatz wird KI zu einem Arbeitsmittel, dessen Gebrauch beherrscht wird und dessen Grenzen und Möglichkeiten beurteilt werden können. Und: Das analoge Lernen wird wieder seinen notwendigen Raum im Unterricht in der Schule einnehmen.
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