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Wir informieren: Informationsveranstaltung mit Prof. Dr. Edwin Hübner – Bert Hauser berichtet (Teil 2 und Schluss)

Am 15. Mai 2025 fand der Vortrag von Prof. Dr. Edwin Hübner in der Aula der Auwiesenschule in Neckartenzlingen statt. Wieder kamen erfreulicherweise...
Prof. Dr. Edwin Hübner beim Vortrag
Prof. Dr. Edwin Hübner beim VortragFoto: Helmuth Kern

Am 15. Mai 2025 fand der Vortrag von Prof. Dr. Edwin Hübner in der Aula der Auwiesenschule in Neckartenzlingen statt. Wieder kamen erfreulicherweise manche Interessierten aus der ferneren Umgebung. Über den ganzheitlich angelegten Vortrag „Realität und Virtualität – Welche Konsequenzen kann die Vermischung von künstlichen 3D-Welten und realem Leben haben“? verfasste Bert Hauser einen sehr informativen Artikel, den wir der Länge wegen in zwei Teilen veröffentlichen. Heute Teil 2:

Medienpädagoge: „Wichtig ist, was im Herzen geschieht“

Hübner wies darauf hin, dass die Wahrnehmung der Welt stets mit vielen Sinnen zugleich geschieht, auch wenn manches unbewusst abläuft. Das Wahrnehmen der realen Welt sei so eng mit dem Bewegungsorganismus des Menschen verbunden. Wenn aber das Auge in einen virtuellen Helm blickt, werde seine Wahrnehmung von der übrigen Sinneswahrnehmung des Körpers getrennt. Bildwelten spalten nach Hübner die Sensomotorik. Der „sensomotorische Organismus“ könne dabei deformiert werden. Denn Bilder seien „Mumien“ einer vergangenen Erscheinung, Datenträger seien „der Sarkophag, in dem sie aufbewahrt werden.“ Wer sich von dieser Mumienwelt einfangen lasse, verliere u.a. seine Fähigkeit zur Liebe.

Hübner verwies in diesem Zusammenhang auf die Berichte von Menschen, die in einer Notsituation eine „Nahtod-Erfahrung“ gemacht hatten. Sie seien zu der Erkenntnis gelangt, dass der reale Kontakt zu anderen, dass Dankbarkeit, Fürsorge, Mitgefühl und Liebe das Wichtigste im Leben sind.

Für Kinder, deren sensomotorisches System sich erst noch ausbildet, sei jeder ausgedehnte Medienkonsum schädlich. Kinder müssten die Welt unbedingt mit ihren natürlichen Sinnen erfahren, um kompetent fürs Leben zu werden. Ihre Sinne müssen nach Hübner mit der realen Welt kommunizieren. Nur so könnten sie angemessen sehen, hören und denken lernen. Bei mehr als 25 Prozent der 10- bis 17-Jährigen habe eine Studie der DAK-Krankenkasse „eine riskante und pathologische Nutzung sozialer Medien“ festgestellt. Die Mediensucht sei in den vergangenen fünf Jahren deutlich angestiegen.

Die virtuelle Realität sei keine echte Realität, auch wenn dies sogar manche Philosophen behaupten. Menschen seien keine Maschinen, deren Bewusstsein und deren innere Funktionen nur einem Algorithmus folgen. Die Vermischung von realer Welt und virtueller Welt sei ein Angriff auf das wahre Menschsein und die menschliche Würde.

In einer Publikums-Debatte nach dem Vortrag ging es um weitere Risiken der KI. Die könnte dazu führen, meinte Prof. Hübner, dass bis zu 50 Prozent der Arbeitsplätze in vielen Ländern verloren gehen, wenn KI großflächig zur Bedienung von Produktions-Maschinen eingesetzt wird. Auch deshalb bräuchten wir ein neues Menschenbild und neue Sozialverträge. Die Erträge aus der KI-Produktion müssten dorthin geleitet werden, wo man sie braucht: in die Schulen, in den Gesundheitsbereich und in den Bereich der Kultur.

Wir freuen uns über neue Mitglieder im InfoMobilFunk Neckartenzlingen und Umgebung, Ortsgruppe im Mobilfunk Bürgerforum e. V.

Die Vorsitzenden: Prof. a. D. Helmuth Kern, Bert Hauser (Telefon: 07127/35655 bzw. 0712.7/35949)

Erscheinung
Amtsblatt des Gemeindeverwaltungsverbandes Neckartenzlingen
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Ausgabe 22/2025
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