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Wir informieren: „Wir überbehüten unsere Kinder in der realen Welt. Im Internet lassen wir sie allein.“ Geht an Social Media gerade eine ganze Generation psychisch kaputt?

Am 18.6.2024 ist im Rowohlt Verlag die deutsche Ausgabe des „New York Times“-Nr.-1-Bestsellers „The Anxious Generation“ von Jonathan Haidt erschienen....

Am 18.6.2024 ist im Rowohlt Verlag die deutsche Ausgabe des „New York Times“-Nr.-1-Bestsellers „The Anxious Generation“ von Jonathan Haidt erschienen. Deutscher Titel:„Generation Angst“, Untertitel: Wie wir unsere Kinder an die virtuelle Welt verlieren und ihre psychische Gesundheit aufs Spiel setzen. Im März dieses Jahres war es in Amerika herausgekommen. Seither gab es auch kritische Stimmen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gegen die Argumentation des US-amerikanischen Sozialpsychologen. Die Studienlage würde nicht zulassen, dass der Anstieg von Depressionen, Angststörungen und andere psychische Leiden hauptsächlich auf Smartphones zurückführen sei.

In der Wochenendausgabe der Süddeutschen Zeitung (15./16. Juni) ist ein langes Interview mit Jonathan Haidt, der an der New York University lehrt und forscht, zum Erscheinen seines Buches zu lesen: „Wir überbehüten unsere Kinder in der realen Welt. Im Internet lassen wir sie allein“ lautet dessen Überschrift. Im Untertitel dann die Frage: „Geht an Social Media gerade eine ganze Generation psychisch kaputt? Ein Gespräch mit dem US-Psychologen Jonathan Haidt über Smartphones in Kinderhänden und das Versagen der Erwachsenen.“

Für Haidt ist es aus entwicklungspsychologischer Sicht wichtig, den Zugang zu sozialen Netzwerken so lange wie möglich hinauszuzögern. Denn: Jedes Kind muss zuerst Erfahrungen im Erkunden und Begreifen in der realen Welt machen. Erst dann können sie in der des Smartphones und den sozialen Medien verstanden werden. Smartphone- und Social-Media-Nutzung störe die soziale, sexuelle und kognitive Entwicklung, die Impulskontrolle und die Konzentration. Für diese Entwicklung benötigten Kinder jedoch viel Zeit und die würden ihnen die Medien stehlen. „Zeit mit Freunden, Zeit für Bewegung, Zeit draußen zu sein, in der Sonne zu lachen“. In amerikanischen Schulen höre man kaum mehr Geschrei und Gekicher in den Gängen, weil alle ihr Smartphone in der Hand hätten.

Kinder würde weniger mit ihren Freunden unternehmen und sie würden viel zu wenig schlafen. Kinder zwischen 10 und 12 Jahren hätten in den sozialen Medien einfach nichts zu suchen, denn für sie sei der Austausch mit Gleichaltrigen ihrer Gruppe in ihrer realen Umgebung notwendig.

Um den negativen Wirkungen der sozialen Medien zu begegnen, seien die Eltern gefordert: Erst mit 14 Jahren ein Smartphone und frühestens mit 16 Jahren Zugang zu den sozialen Medien. Und damit die Kinder nicht sagen könnten, dass alle anderen ein Smartphone hätten, nur sie nicht, sollten sich Eltern zusammentun. Wolle man die Kinder tagsüber erreichen, solle man ihnen ein Klapphandy kaufen, doch man solle ihnen nicht das ganze Internet in die Tasche stecken, bevor sie nicht mindestens 14 Jahre alt seien.

Wichtig sei, dass es drei smartphonefreie Zeiten für Kinder gäbe: die Schulzeit, die Schlafenszeit und die Essenszeit. In der Schule sollten die Kinder deswegen kein Smartphone dabei haben, weil sie sonst die ganze Zeit daran hingen.

Daheim könnten die Eltern die Abhängigkeit vom Smartphone auch dadurch reduzieren, dass es keine Handys im Zimmer nach 21 oder 22 Uhr gäbe.

Politiker könnten handyfreie Schulen schaffen, wie z. B. in den Niederlanden, Frankreich, Großbritannien und sie könnten das Nutzungsalter für soziale Medien auf 16 Jahre anheben und die Unternehmen verpflichten, das Alter auch zu überprüfen.

Und Jugendliche, die mit dem Smartphone groß geworden seien und bereits einige dauerhafte Defizite hätten, wie höhere Raten von Depressionen, Angstzuständen und schlechtere soziale Fähigkeiten, könnten ihre Gewohnheiten ändern. Wenn seine Studenten ihre Benachrichtigungen ausschalteten und die sozialen Medien von ihren Handys entfernten, sähen sie große Verbesserungen. Denn bis Mitte zwanzig seien die Gehirne sehr flexibel. (Quelle: Süddeutsche Zeitung, Samstag/Sonntag 15./16. Juni 2024, S. 46 f)

Wir freuen uns über neue Mitglieder im InfoMobilFunk Neckartenzlingen und Umgebung, Ortsgruppe im Mobilfunk Bürgerforum e. V. www.mobilfunk-buergerforum.de

Die Vorsitzenden: Prof. a. D. Helmuth Kern, Bert Hauser (Telefon: 07127/35655 bzw. 07127/35949)

Erscheinung
Amtsblatt des Gemeindeverwaltungsverbandes Neckartenzlingen
NUSSBAUM+
Ausgabe 25/2024
von Mobilfunk Bürgerforum e. V.
21.06.2024
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