Dass zu Fuß zu gehen klimafreundlich und gesund ist – wird aber in der Verkehrspolitik und bei Verkehrsbehörden oft eher vernachlässigt. Nun aber soll der Fußverkehr attraktiver werden, zu diesem Zweck hat die Regierung bereits im Februar 2025 eine Strategie beschlossen, um den Fußverkehr zu stärken. „Die Strategie verfolgt das Ziel, es attraktiver zu machen, Wege zu Fuß zu gehen“, heißt es in dem vom Verkehrsministerium vorgelegten Papier. Das sei klimafreundlich und komme auch der Gesundheit zugute. Inzwischen sind die dadurch notwendigen Änderungen im Verkehrsrecht aktuell im Bundesrat mit einigen Änderungen und Ergänzungen beschlossen worden. Die für Verkehrsbehörden dafür in Teilen neu formulierte Verkehrsvorschrift Straßenverkehrsordnung soll in Kürze vorliegen und tritt damit verbindlich in Kraft.
Laut einem Bericht der Tagesschau vom 12.2.25 stünden Sicherheit, Attraktivität und Barrierefreiheit im besonderen Blickpunkt. „Die Strategie soll dazu anregen, den öffentlichen Raum durch attraktive Fußwege lebenswerter zu gestalten.“ Man wolle „vitale Stadtzentren und Quartiere sowie familienfreundliche Umgebungen schaffen, die Menschen zum Gehen und Verweilen einladen“. Der Bund habe etwa bereits die Voraussetzungen für die Anordnung von Fußgängerüberwegen gelockert. An Spielplätzen oder hochfrequentierten Schulwegen könnten Kommunen leichter Tempo 30 anordnen. Für den Fußverkehr bedeutet dies zum Beispiel, eine ausreichende Beleuchtung sei entscheidend für die Sicherheit, insbesondere bei Dunkelheit oder Dämmerung. Eine gute Ausleuchtung der Gehwege trage maßgeblich zur Reduzierung von Unfällen bei, außerdem fühlten sich Fußgänger dann sicherer. An Ampeln sollten Wartezeiten verkürzt werden.
Unser FUSS e.V. bewertet die Strategie als einen großen notwendigen Schritt für den Fußverkehr, denn nach 90 Jahren und dessen Vernachlässigung ist der gesellschaftliche Wert der meistverbreiteten Mobilitätsform damit endlich anerkannt. Seit der ersten Reichs-Straßenverkehrsordnung von 1934 sei das Gehen in der Verkehrspolitik bisher immer nur ein Randthema gewesen. In vielen Stadtgebieten würden mehr Wege zu Fuß zurückgelegt als mit jedem Fahrverkehrsmittel. Das Vorhaben wird aber noch nicht als ausreichend von FUSS e. V. bewertet, denn im Schnitt würde alle 18 Minuten in Deutschland ein Mensch zu Fuß angefahren und verletzt, jeden Tag einer getötet! Die Verkehrsbehörden vor Ort bräuchten also mehr Freiheit, Tempo 30 festzulegen, wo Menschen zu Fuß über die Fahrbahn müssten. Und zu schnelles und rücksichtsloses Fahren müsste deutlich härter geahndet werden, forderte unser Fachverband. Sobald also die geänderten Verwaltungsvorschriften vorliegen, werden wir auch hier vor Ort zusammen mit den zuständigen Verkehrsbehörden prüfen, inwieweit es dringend und nun neu mehr Sicherheit für Fußgänger geben kann. Wir berichten. Weitere Infos und Verweisungen gerne auf Anfrage bzw. leicht und verständlich im Internet verfügbar, auch auf www.fuss-ev.de . FUSS e.V. ist toll – Mach doch mit! Leiter und Sprecher Peter-Jürgen Gauß
Save the Date: Unsere FUSS-Ortsgruppe ist auch beim 50-jährigen Jubiläum der Stadt mit einer Veranstaltung dabei. Mit dem öffentlichen Nahverkehr ist Fußverkehr erst recht mobil, dies wollen wir dabei mit dem tollen Remsecker Stadtverkehr thematisieren. Neben der U 12 und vielen anderen Busverbindungen ist besonders der Bus 402 herauszuheben, der sämtliche Stadtteile mit gutem Takt anfährt und so zum Zusammenwachsen der Bürgerschaft besonders beiträgt. Am Dienstag, 17.6.2025, werden wir, beginnend in Pattonville, endend in Hochdorf mit diesem Linienbus alle Stadtteile besuchen und mit kleinen Führungen kennenlernen. Dabei ist auch eine gemeinsame gemütliche Mittagseinkehr im Heimatverein in Neckarrems. Seien Sie gespannt auf diese besondere Veranstaltung, Einladung kommt rechtzeitig im Amtsblatt.