Am 6. Oktober 2024 verstarb der in Öhringen geborene Kunstsammler Werner Merzbacher im Alter von 96 Jahren. Merzbacher war eine herausragende Persönlichkeit, deren Lebensweg von Leid und Verlust ebenso geprägt war wie von Kreativität und Erfolg. Geboren 1928 in Öhringen, musste er im Alter von elf Jahren vor dem nationalsozialistischen Terror in die Schweiz fliehen. Seine Eltern fielen dem Holocaust zum Opfer. Trotz dieser schweren Schicksalsschläge bewahrte sich Merzbacher eine außergewöhnliche Lebensfreude und Optimismus.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gelang es ihm, in den USA Fuß zu fassen, wo er zunächst im Pelzhandel und später in der Vermögensverwaltung tätig war. Doch seine wahre Leidenschaft galt der Kunst. Über die Jahrzehnte hinweg baute er eine der bedeutendsten privaten Kunstsammlungen der Moderne auf. Der Begriff „Merzbacher-Bild“ ist in der Kunstwelt ein Synonym für Werke, die durch ihre Farbigkeit, Dynamik und Schönheit beeindrucken.
Werner Merzbacher kehrte stets mit Dankbarkeit in die Schweiz zurück, die ihm einst Schutz geboten hatte, und teilte seine außergewöhnliche Sammlung mit der Öffentlichkeit, unter anderem im Zürcher Kunsthaus. Seine Werke sind eine Hommage an die Schönheit des Lebens, die er trotz aller Widrigkeiten immer wieder betonte.
Oberbürgermeister Thilo Michler würdigt diese beeindruckende und bedeutende Persönlichkeit: „Werner Merzbacher war nicht nur ein großer Kunstsammler, sondern auch ein Mensch, der uns durch seine unermüdliche Lebensfreude und sein Vermächtnis der Kunst inspiriert hat. Er wird in Öhringen und weit darüber hinaus in Erinnerung bleiben.“
Die Stadt Öhringen trauert um einen bedeutenden Sohn, dessen Vermächtnis fortbesteht.