Die Stadt Osterburken mit ihren Stadtteilen Schlierstadt, Bofsheim und Hemsbach als Ganzes gut und zukunftsfähig entwickeln, das ist das Ziel der „Jungen Köpfe.“ Insgesamt haben sich sechzehn Kandidatinnen und Kandidaten aus dem ganzen Stadtgebiet zusammengefunden, um bei der Gemeinderatswahl am 9. Juni 2024 anzutreten. Die Kandidatinnen und Kandidaten bringen dazu die unterschiedlichsten Hintergründe aus Vereinen und Berufen mit, die eine vielfältige Perspektive und einen neuen Blick auf die verschiedensten Projekte innerhalb des Stadtgebiets bringen sollen. Bei der Entscheidungsfindung wollen die „Jungen Köpfe“ in Zukunft auch die Bevölkerung besser miteinbinden und die Kommunikation in Osterburken verbessern. Ein Ansatz dazu war die Bürgerumfrage, die die „Jungen Köpfe“ im April online durchgeführt haben. „Die Beteiligung war überwältigend“, sagten die beiden Initiatoren Nils Baumann und Tobias Münch bei der öffentlichen Ergebnisvorstellung am vergangenen Sonntagabend im Gasthaus Krone in Bofsheim. Insgesamt haben bei der Umfrage 216 Personen teilgenommen und hatten die Möglichkeit, sich zu Fragen zu äußern, die die zukünftige Ausrichtung Osterburkens betreffen. Jeder Umfrageteilnehmer konnte sein Alter angeben, was im Nachgang zeigt, dass über alle Altersgruppen hinweg von der Abstimmung Gebrauch gemacht wurde. Die Umfrage bestätigt, dass die Bürgerinnen und Bürger gerne in Osterburken und in den Stadtteilen wohnen. Fast 90 % der Teilnehmer fühlt sich in Osterburken wohl. Hingegen fühlen sich gut zwei Drittel von der Arbeit des Gemeinderats und der Stadtverwaltung nicht gut informiert. „Dieser Wert zeigt, dass es hier Verbesserung braucht. Bessere Kommunikation in den sozialen Medien und unmittelbare Informationen, beispielsweise durch eine Borke-App, für die wir uns einsetzen wollen“, sagt Nils Baumann. Auf die Frage, welche Nutzung im Bahnhofsgebäude präferiert wird, gaben fast 80 % an, dass sie sich im Bahnhofsgebäude zeitgemäße Räume und eine Art Ehrenamtszentrum wünschen. Dieses wichtige Infrastrukturprojekt wollen die „Jungen Köpfe“ anpacken und aus dem Bahnhof ein Aushängeschild machen, auf das man später stolz sein könne. Die bewilligte Städtebauförderung sei dafür ein erster Grundstein, wofür man der Stadtverwaltung für die Antragsstellung danke. „Räumlichkeiten für Vereine sind in Osterburken knapp, das Bahnhofsgebäude wäre ideal dafür, ebenso für eine öffentliche Bibliothek“, wusste Leonie Senft.
In der Umfrage wurde außerdem die Frage nach der zukünftig möglichen Form des Kilianimarkts gefragt, nachdem dieser in den vergangenen Jahren immer mehr an Zuspruch verloren hat. Sechs von zehn Bürgern sehen den Kilianimarkt in Zukunft mit Markt- und Essensständen in der ganzen Stadt verteilt. Kandidat Rico Genzwürker, der sich auch im neuen Kilianiausschuss engagiert, will diese Stimmung mitaufnehmen und sich miteinbringen, dass der Kilianimarkt wieder an Attraktivität gewinnt.
Bei aller Motivation und allem Ehrgeiz müsse man die finanzielle Machbarkeit im Blick behalten. Die Vertreter der „Jungen Köpfe“ teilen die Auffassung der Umfrageteilnehmer, dass die Baulandhalle zeitnah in den Fokus gerückt werden muss. „Ein Neubau würde finanziell den Handlungsspielraum für andere wichtige Pflichtaufgaben, wie Kinderbetreuung oder Straßensanierungen, abschnüren. Deshalb sprechen wir uns für eine schrittweise Sanierung und Modernisierung der Baulandhalle aus. Dabei sind wir auch auf Bundes- und Landesförderprogramme angewiesen“, so Tobias Münch.
Während sich viele Bürgerinnen und Bürger mehr Straßensanierungen wünschen, ist das Stimmungsbild in Sachen Mobilität geteilt. Festzuhalten gilt, dass auch bei Bewegungen innerhalb der Kernstadt nicht auf das Auto verzichtet werden kann. Immerhin knapp die Hälfte wünscht sich mehr Fahrradwege, ein Viertel hält einen Stadtbus für wichtig. „Der bereits eingerichtete Firmenzubringer ist ein gutes Angebot, welches deutlich besser genutzt werden sollte. Vielleicht können hieraus noch mehr Vorteile für die Bürgerschaft und Schulkinder, aber auch für Senioren, geschaffen werden“, weiß Denise Zimmermann.
Zum Abschluss der Umfrage war es den Teilnehmern auch möglich, in einem Freitextfeld Botschaften und Anregungen an die „Jungen Köpfe“ zu richten. Auch hier war die Resonanz hocherfreulich. Knapp 100 Freitextantworten äußerten Zuspruch für das junge Engagement und drückten Verbesserungswünsche aus. „Aus diesen Antworten können wir viele Inhalte herausziehen, die wir in den kommenden Jahren gerne im Gemeinderat zum Wohle der Menschen in der Stadt einbringen möchten“, so die Beteiligten, wohl wissend aber auch, dass die Umfrage nicht zwangsläufig repräsentativ sei. Dennoch wolle man immer wieder bei wichtigen Entscheidungen die Bevölkerung miteinbeziehen, um dadurch einen neuen Stil der Kommunalpolitik in Osterburken zu etablieren.