Im Zuge des Ausbaus der Nord-Süd-Verbindung Rotterdam-Genua soll der stark ausgelastete Korridor zwischen Mannheim und Karlsruhe um zwei Güterbahngleise ergänzt werden. Von ursprünglich 30 Linienkorridoren kommen nur noch acht Varianten ernsthaft in Frage. Sieben davon berühren Waghäusler Interessen. Durch Linienoptimierungen wie die Umfahrung Schwetzingens haben sich im Vergleich zu den Steckbriefen zu Beginn des Verfahrens möglicherweise Verschiebungen zugunsten einer Variante an der Bestandsstrecke 4020 ergeben. Möglicherweise deshalb, weil die Steckbriefe leider für die Öffentlichkeit nicht fortgeschrieben werden, trotz fortschreitender Detaillierung. Die CDU-Fraktion kritisierte diese Intransparenz in der Vergangenheit mehrfach. Neben dem Schutz von Flora, Fauna und den natürlichen Lebensgrundlagen wie unserem Grundwasser dürfte vor allem die Länge an erforderlichen Ingenieurbauwerken, also Tunneln, Brücken und Trogbauwerke, über die letztendliche Antragsvariante entscheiden, so die Einschätzung der Fraktion. Jan Schuhmacher, stellvertretender Fraktionssprecher, macht den Standpunkt nochmals deutlich: „Aus unserer Sicht sind die Trassenvorschläge, welche direkt an der Wohnbebauung des Stadtteils Waghäusel vorbeiführen, untragbar. Dagegen erscheint uns vor allem eine Trassenführung entlang der A5 für geeignet“, so der Kirrlacher Stadtrat. „Die Anwohnerschaft im kleinsten Stadtteil ist heute bereits lärmgeplagt“, weiß Schuhmacher aus Vor-Ort-Terminen und Gesprächen mit den Anliegern. „Daher sind noch mehr Güterzüge auf diesem Streckenabschnitt nicht vorstellbar.“ Erst recht nicht angesichts der gerade mal zwei Meter hohen Lärmschutzwände. „Wir appellieren nochmals an das Planungsgremium, die Vorteile einer Bündelung mit bestehender Verkehrsinfrastruktur, wie sie vor allem im Ausland üblich ist, angemessen zu gewichten und die Trasse entlang der Autobahn zu führen“, fordert der CDU-Fraktionsvorsitzende Uli Roß.