Wo einst der Neckar floss

Neuer Genussplatz oberhalb des Bönnigheimer Stadtteils Hohenstein Von Cosima Kroll Knapp 20.000 Euro wurden investiert, um einen Genussplatz mit...
Auf einer Erklärtafel wird der ehemalige Verlauf des Neckars dargestellt
Auf einer Erklärtafel wird der ehemalige Verlauf des Neckars dargestelltFoto: Kroll

Neuer Genussplatz oberhalb des Bönnigheimer Stadtteils Hohenstein

Von Cosima Kroll Knapp 20.000 Euro wurden investiert, um einen Genussplatz mit atemberaubender Aussicht zu schaffen.

Vor rund 60.000 Jahren floss der Neckar da, wo jetzt Hohenstein liegt. Tief grub sich der Fluss im Laufe der Zeit in das Gestein – so entstanden steile Hänge, an denen heute Wein angebaut wird, der sogenannte Steillagenwein.

Im Rahmen des ILEK-Neckarschleifen- und Regionalmanagements ist die Idee entstanden, genau dort, hoch oberhalb Hohensteins, einen Genussplatz einzurichten, der dann auch den treffenden Namen „Genussplatz Neckarschleife“ erhielt. Mit der Einrichtung des Platzes soll auf das kulturelle Erbe der Steillagen aufmerksam gemacht werden, das in Gefahr ist. Schwere Geräte sind hier bei der Arbeit nicht einsetzbar, sodass viel Handarbeit erforderlich ist. Leider sind immer weniger Menschen bereit, diese anstrengende Arbeit in den Steillagenweinbergen zu verrichten, weshalb die landschaftsprägenden Weinberge in Gefahr sind, aus unserer Gegend zu verschwinden.

Steil nach oben

Es geht steil nach oben, bis man an dem idyllischen Plätzchen angelangt ist. Etwas außer Puste werden die beiden Sitzplätze, zwei schwäbische Strandkörbe, die überdimensionalen Weinkisten nachempfunden wurden, sichtbar. Rund 20.000 Euro wurden investiert, um den Platz mit den originellen Sitzgelegenheiten zu gestalten und auch die dort befindliche Hütte zu sanieren.

Nimmt man auf den Sitzplätzen Platz, schweift der Blick über die spektakuläre Landschaft, über die Dächer und den direkt vor einem liegenden Kirchturm Hohensteins bis nach Kirchheim und Neckarwestheim, Gemmrigheim und Hofen. Auf der gegenüberliegenden Seite kann man die Salamanderhütte erspähen, an der in regelmäßigen Abständen Weinevents stattfinden.

Pläne für den Platz

Weinerlebnisführerin Tanja Müller-Heinrich erzählt von einigen Ideen, wie der Genussplatz genutzt werden kann: „Der Platz ist ideal, um hier Picknicks für Wanderer und Touristen zu veranstalten“, sagt sie. Auch ein Zwischenstopp des „Rothen Theos“, einem Planwagen für Weinbergrundfahrten und rollenden Weinproben am Stromberg, Heuchelberg und im Neckartal kann sie sich vorstellen. „Wenn der ‚Rote Theo‘ von der Kirchheimer Weinterrasse auf der Höhe entlangfährt, kann oberhalb des Genussplatzes angehalten werden. Die Gäste steigen dann hinunter zum Platz, wo ein Gläschen Wein ausgeschenkt wird.“ Direkt ansteuern kann der Planwagen den Platz nicht, da eine direkte Zufahrt nicht möglich ist.

Wer hier wandern möchte, entdeckt übrigens einige Tafeln, auf denen die Herstellung von Trockenmauern in den Weinbergen erklärt wird. Auch am Wengertschutzhäusle weiter oben gibt es eine Erklärtafel zum Verwendungszweck des Unterstands. Hier kann sich Tanja Müller-Heinrich neu ausgeschilderte Wanderwege vorstellen, denn der Genussplatz bietet sich auf einer Wanderung bestens als willkommener Platz zum Verschnaufen, Vespern und Aussicht genießen an.

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10.06.2025
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