Christus spricht: Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen. Johannes 12,32
Jesus spricht diese Worte kurz vor seinem Leiden. Er steht im Schatten des Kreuzes, und doch ist es nicht Angst, die seine Stimme prägt, sondern Hoffnung – ja, Verheißung. „Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen.“
Hier wird das Kreuz nicht als Zeichen der Niederlage gedeutet, sondern als Ort göttlicher Erhöhung. Nicht, weil Jesus leidet – sondern weil in diesem Leiden die Liebe Gottes offenbar wird, wie sie tiefer nicht sein könnte. Am Kreuz stirbt nicht nur ein Gerechter – dort stirbt der Sohn Gottes für die Schuld der Welt.
„Wenn ich erhöht werde …“ Jesus spricht vom Kreuz. Doch er spricht zugleich vom Ziel seines Weges: Die Erhöhung am Kreuz ist nicht das Ende, sondern der Anfang der Erhöhung zur Rechten des Vaters.
Am Kreuz wird offenbar, wer Jesus wirklich ist: das Lamm Gottes, das der Welt Sünde trägt (Joh 1,29), der König, dessen Thron aus Holz ist, dessen Krone aus Dornen besteht, dessen Herrschaft aus Liebe besteht.
In der Sprache des Johannes-Evangeliums ist „erhöht werden“ mehrdeutig: Es meint die Kreuzigung, aber auch die himmlische Erhöhung. Was in menschlichen Augen Schande ist, ist in göttlicher Sicht der Weg zur Herrlichkeit.
„… will ich alle zu mir ziehen.“ Was für ein Wort! Kein Zwang, kein Druck – sondern Ziehen. Christus zieht. Nicht mit Gewalt, sondern mit Liebe. Er wirbt um das Herz des Menschen, nicht mit Drohung, sondern mit seinem durchbohrten Herzen.
Das Kreuz Christi hat eine Anziehungskraft, die durch die Jahrhunderte wirkt. Menschen aller Nationen, Sprachen und Kulturen sind dem Gekreuzigten nachgefolgt, weil sie in ihm den erkannt haben, der sie kennt, liebt und rettet.
Jesus zieht. Nicht nur einige. Nicht nur die Frommen. Nicht nur die Starken. „Ich will alle zu mir ziehen.“ Das Kreuz ist weit genug für die ganze Welt. Niemand ist ausgeschlossen. Jeder Mensch ist gemeint. Auch du. Auch ich.
Was zieht uns zu Jesus? Es ist die Liebe, die sich selbst hingibt. Es ist der Blick auf den, der sagt: „Es ist vollbracht.“ (Joh 19,30) – und damit meint: Alles, was dich trennt von Gott, habe ich getragen.
Wenn wir das erkennen, dann beginnt unser Herz sich zu öffnen. Dann hören wir den Ruf – nicht mit den Ohren, sondern mit der Seele: „Komm zu mir. Gib mir dein Leben. Ich will dich neu machen.“
Es ist der Ruf der Gnade, der uns verändert. Nicht durch äußeren Druck, sondern durch innere Bewegung. Christus zieht – und wer sich ziehen lässt, wird nicht enttäuscht. Amen.
JAS
Konfirmandenunterricht
am Mittwoch, 28. Mai um 15:30 Uhr in der Evangelischen Kirche.
Ökumenischer Gottesdienst an Christi Himmelfahrt
am Donnerstag, 29. Mai um 10:00 Uhr am Backhausplatz mit Diakon Thomas Kubetschek, Pfarrer Jon André Søvde und dem Posaunenchor Oberesslingen-Zell.
Sehr herzlich laden wir Sie zum Gottesdienst und zum anschließenden Essen mit Maultaschen und Kartoffelsalat sowie später Kaffee und Kuchen ein. Außerdem wird es Aktivitäten für die Kinder und die Möglichkeit zum Ponyreiten geben.
Gottesdienst mit Konfirmanden-Abendmahl
am Samstag, 31. Mai um 18.00 Uhr mit Pfarrer Jon André Søvde
Konfirmations-Festgottesdienst
am Sonntag, 1. Juni um 9.50 Uhr mit Pfarrer Jon André Søvde
Die Kollekte wird von den Konfirmandinnen und Konfirmanden bestimmt.
Treffen zum gemeinsamen Gebet
am kommenden Sonntag, 1. Juni vor dem Gottesdienst um 9.30 Uhr und am Montag, 2. Juni,18.30 Uhr bis 19.30 Uhr jeweils im Evangelischen Gemeindehaus im kleinen Saal.
Ansprechpartner: Thomas Auerswald Tel. 3051 4740
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Spätestens zum 01.01.2031 wird das Pfarramt Zell am Neckar gestrichen.
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Die Wahl findet am 1. Advent 2025 statt.
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Melde dich gerne im Pfarramt Zell am Neckar oder per E-Mail an:
jon-andre.soevde@elkw.de
Gebet:
Herr Jesus Christus,
du bist am Kreuz erhöht worden – aus Liebe zu uns.
Du hast dein Leben gegeben, damit wir leben.
Zieh uns zu dir.
Zieh unser Herz weg von allem, was uns bindet,
und hin zu dir, der du frei machst.
Lass uns deinem Ruf folgen – nicht aus Zwang, sondern aus Liebe.
Und hilf uns, andere zu dir zu führen,
damit dein Kreuz für alle Menschen Hoffnung wird.
Amen.
~ JAS