In der öffentlichen Gemeinderatssitzung am 21. Mai stellte Willi Pastorfer, Mitarbeiter des Unternehmens Netze BW, unsere Stromversorgung und deren Infrastruktur vor. Mit mehr als 5800 Mitarbeitenden beschäftigt sich Netze BW mit der Herstellung, Verteilung und dem Management von Strom in der Region. Während der Sitzung hatte ich die Gelegenheit, einige interessante Zahlen und Fakten zu unserem Stromverbrauch und der Erzeugung in Schriesheim zu erfahren – ein Teil der Präsentation, der meiner Meinung nach zu einem der spannendsten Punkte der letzten Monate im Gemeinderat zählt.
Besonders auffällig ist die Dringlichkeit der notwendigen Transformation im Energiebereich, die in den präsentierten Zahlen deutlich wird. Bevor ich jedoch auf die spezifischen Werte eingehe, ist es wichtig, ein paar Grundbegriffe zu klären, um Missverständnisse auszuräumen und das komplexe Thema verständlich zu machen.
Eine zentrale Frage gab es bei meiner Nachfrage zu Pastorfer: Handelt es sich um ein einzelnes, umfassendes Stromnetz, ähnlich dem Internet, oder um ein Netzwerk, das aus verschiedenen Anbietern besteht? Laut einer Definition von Germanwatch, einer unabhängigen Umweltorganisation, bezeichnet der Begriff Stromnetz den Zusammenschluss von Stromerzeugern und Stromverbrauchern durch elektrische Anlagen. Pastorfer bekräftigte die Existenz eines einzigen Stromnetzes, in das sowohl Erzeugung als auch Verbrauch einfließen.
2024 eine eingespeiste Menge von 431 Milliarden Kilowattstunden, im Vorjahr waren es 450 Milliarden. Die Herausforderung besteht darin, dass Angebot und Nachfrage zu jedem Zeitpunkt und an jedem Ort genau übereinstimmen müssen. Ein Vergleich, den mein Nachbar, ein ehemaliger Leiter des EnBW-Standorts in Schriesheim, oft zieht: Das Stromnetz ist wie ein riesiges Schwungrad, das ständig in Bewegung bleiben und sich anpassen muss.
Die Gefahren eines instabilen Stromnetzes zeigten sich kürzlich auf der iberischen Halbinsel, wo ein „Black-out“ für zahlreiche Haushalte unvorhergesehenen Stromausfall zur Folge hatte. Pastorfer erläuterte, dass es hierbei auf die Stabilität des Netzes ankommt, die unter anderem durch die exakte Einhaltung einer Frequenz von 50 Hertz (Hz) gewährleistet wird. Diese Frequenz gibt an, wie oft sich der Wechselstrom in einer Sekunde umdreht. Schwankungen in der Netzfrequenz können unmittelbare Folgen für die Stabilität des Stromnetzes haben und das gesamte System gefährden.
Teil 2 nächste Ausgabe.
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Hilmar Frey
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