Ausgesetzte Tiere gefährden heimische Artenvielfalt
Mit Beginn der Ferienzeit stellt sich vielen Urlaubern die Frage – wohin mit dem Haustier in den Sommerferien? Vor dem Urlaub suchen viele Menschen im Land händeringend nach einer netten Nachbarin oder einem hilfsbereiten Nachbarn, der Hund, Katze, Maus, Schildkröte oder Hamster für einige Wochen versorgt. Der NABU befürchtet, dass mit Beginn der Haupturlaubszeit wieder viele Tiere die heimische Artenwelt ergänzen, die dort gar nicht hingehören. Denn kurz vor dem Abflug oder der Fahrt in den Urlaub werden im ganzen Land neben klassischen Haustieren immer wieder exotische Arten wie Schmuckschildkröten oder Schlangen aus aller Herren Länder flugs ausgewildert. Der NABU warnt davor, exotische Arten im Freiland auszusetzen, weil sie die gewachsenen Ökosysteme durcheinanderwirbeln können. Ein Beispiel dafür ist die aus dem Süden der USA stammende Gelbwangenschildkröte. Sie steht im Verdacht, andere Arten, insbesondere die einheimische Europäische Sumpfschildkröte, aus ihrem Lebensraum zu verdrängen und Amphibien zu gefährden, weil sie deren Larven frisst. Auch Aquarienfische, Kois oder Goldfische werden mitunter in Gewässern ausgesetzt, wenn es zu Hause zu eng wird. Die hübschen Schwimmer richten dort immensen Schaden an, warnt der NABU. Goldfische etwa vermehren sich rasant und fressen Kaulquappen und Molchlarven. Mangels natürlicher Feinde verdrängen sie Amphibien und gefährden bedrohte Arten wie Kammmolch oder Laubfrosch. Das Aussetzen von Tieren ist auch aus Tierschutzgründen abzulehnen. Denn für die allermeisten ausgesetzten exotischen Tiere endet der Kontakt mit der baden-württembergischen Natur spätestens im frostigen Winter tödlich. Der NABU rät: Die Urlaubsfrage sollte am besten geklärt werden, bevor man in die Zoohandlung oder ins Tierheim fährt, um sich ein Haustier zu holen. Dann beginnt der Urlaub auch ganz entspannt ohne die leidige Frage, wer das Haustier diesmal versorgt. Weitere Infos rund um den Naturschutz unter www.nabu-leimen-nussloch.de.