Redaktion NUSSBAUM
76229 Karlsruhe

Wohnberaterin Daniela Schaefer-Hahn im Seniorenclub Durlach

„Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen werden von der Pflegekasse bezuschusst“ „Solange wie möglich zuhause bleiben“, so lautet der Wunsch vieler...
Im Alter haben Menschen nicht zuletzt dadurch, dass sie nicht mehr so mobil sind, andere Anforderungen an ihre Wohnung als junge Menschen.
Im Alter haben Menschen nicht zuletzt dadurch, dass sie nicht mehr so mobil sind, andere Anforderungen an ihre Wohnung als junge Menschen.Foto: rist

„Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen werden von der Pflegekasse bezuschusst“

„Solange wie möglich zuhause bleiben“, so lautet der Wunsch vieler alter Menschen. Wie dazu gegebenenfalls die Wohnung optimal verändert werden kann, darüber spricht Daniela Hahn-Schaefer im Seniorenclub Durlach. Die Veranstaltung „Leben im Alter – am liebsten zu Hause – Wohnberatung + Wohnungsanpassung, Praxisbeispiele“ findet im Rahmen der Quartiersarbeit der Diakonie Karlsruhe statt.

Daniela Hahn-Schaefer ist Wohnberaterin bei den Paritätischen Sozialdiensten. „Es kommt immer auf die persönliche Situation an“, sagt sie. „Ich versuche, zu erkennen, ob das Leben im Alter, besonders bei Pflege, zuhause überhaupt möglich ist.“

Termin vor Ort

Sie besuche die Wohnungen und berate die Menschen dann individuell. Die kritischen Punkte arbeitet sie systematisch ab. „Das Bad ist meist das Hauptthema“, sagt sie. Hier gebe es oft verschiedene Möglichkeiten. Es könne ein Badewannenbrett oder ein Badewannen-Lifter eingebaut werden. Mit letzterem könne ein Mensch auf Höhe des Badewannenrandes abgeduscht oder zum Baden in die Wanne abgesenkt werden. Auch ein Austausch der Badewanne gegen eine, eventuell begehbare, Dusche könne helfen.

Zuschüsse der Pflegekasse

Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen werden von der Pflegekasse finanziell bezuschusst. Hilfsmittel werden, wenn sie verschrieben und genehmigt werden, bezahlt. Zu den baulichen Maßnahmen zähle etwa der Umbau des Bades, ein Treppenlift oder ein Fahrstuhl. Wer mindestens Pflegegrad 1 hat, kann einen Zuschuss von insgesamt höchstens 4.100 Euro bekommen. Auch von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gebe es manchmal Zuschüsse. Dieses Jahr sei allerdings noch nichts bekannt.

Elektrik hilft

Einfache Erleichterungen müssten selbst finanziert werden. Manchmal sei ein Sessel zu niedrig, um bequem oder überhaupt aufzustehen. Dann könnten etwa eine Art Kufen unten angebracht werden, die den Sitz erhöhen. Auch ein elektrisch verstellbarer Sessel helfe sehr. Elektrische Rollladenheber seien auch praktisch, jedoch manchmal technisch schwer zu verstehen. Hilfreich könne auch ein elektrisch verstellbarer Lattenrost sein. So könne die Höhe der Liegefläche verändert werden. Wer allerdings pflegebedürftig und bettlägerig sei, brauche ein von beiden Seiten zugängliches Pflegebett. Das könne gegebenenfalls auch im Wohnzimmer aufgestellt werden. (rist)

Info:

Wohnberatung 0721 9123055, Paritätische Sozialdienste, www.paritaet-ka.de

Fragen aus der Checkliste zur Überprüfung der eigenen Wohnsituation

Badezimmer: Ist die Tür breit genug? Gibt es einen sicheren Einstieg in die Wanne? Wird die Tür bei einem Sturz von innen blockiert? Ist die Toilette hoch genug zum Aufstehen? Gibt es genug Haltegriffe? Hat man genug Kraft für Armaturen? Kann man am Waschbecken sitzen?

Eingangsbereich: Gibt es Stufen oder einen Handlauf? Oder Schwellen? Ist eine Rampe möglich? Sind die Türen leicht zu öffnen? Ist die Beleuchtung gut? Sind Briefkästen, Abfalltonne und Keller gut erreichbar? Gibt es einen Abstellplatz für Rollatoren? Gibt es eine lange Treppenhaus-Beleuchtungsphase?

Küche: Gibt es einen Aquastopp? Ist ein Sitzplatz für die Küchenarbeit vorhanden? Gibt es einen herausziehbaren Brauseschlauch? Sind Schränke und Kühlschrank gut erreichbar? Sind elektrische Geräte sicher bedienbar?

Wohnzimmer: Hat man Kraft, um die Rollläden hochzuziehen? Gibt es Balkontür- und Zimmer-Schwellen? Sind die Fenstergriffe erreichbar? Sind Türklingel und Telefon hörbar? Ist der Sessel hoch genug? Gibt es Teppiche als Stolperfallen?

Schlafzimmer: Ist das Bett hoch genug zum Aufstehen? Ist genug Licht am Bett, um es zu verlassen und auf die Toilette zu gehen? Ist ein Toilettenstuhl am Bett hilfreich?

Erscheinung
Grötzingen Aktuell
Ausgabe 20/2025

Orte

Karlsruhe
von Redaktion NUSSBAUMRedaktion NUSSBAUM
16.05.2025
Meine Heimat
Entdecken
Themen
Kiosk
Mein Konto