„Wer im Alter nicht alleine lebt, kann länger in seiner Wohnung bleiben“, sagt Tanja Henkenhaf. Sie betreut zusammen mit Maike Sommerdas Projekt „Wohnen für Hilfe – Wohnpartnerschaft“. Zur Eröffnung der Aktionswoche "Älter werden in Durlach-Aue" informiert sie über dieses Generationenwohnen.
„Wohnen für Hilfe – Wohnpartnerschaften“ wird von den Paritätischen Sozialdiensten, in Kooperation mit dem Studierendenwerk Karlsruhe, unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup, durchgeführt und von der Stadt Karlsruhe gefördert. Es begann 2008. Stand Januar 2024 wurden seit damals 228 Wohnpartnerschaften geschlossen. 31 bestehen derzeit.
"Älter werden in Durlach-Aue" gehört zum Quartiersprojekt der Diakonie Karlsruhe in Aue, dasKatharina Reutter und Deniz Tóth betreuen. Die Tipps und Informationen, die die Berater/-innen und Referent/-innen bei den Veranstaltungen bieten, gelten nicht nur für Aue. Auch alte und häufig auch junge Menschen im restlichen Durlach und in Grötzingen können davon profitieren.
„Wir vermitteln engagierte Studierende, die andere im Alltag unterstützen“, sagt Tanja Henkenhaf weiter. „Im Gegenzug wohnen die Studierenden mietfrei und bezahlen nur die Nebenkosten.“ An den Kosten für grundlegende Dinge wie etwa Putzmittel oder Gewürze, die diese aus einem gemeinsamen Vorrat nimmt, beteiligt sich die studierende Person.
Der Kontakt mit jungen Menschen könne auch dazu beitragen, dass alte Menschen länger jung und fit bleiben. Oftmals entstünden dabei auch Freundschaften zwischen Jung und Alt. Das sei eine Gewinnsituation für beide Seiten. „Geeignet für das Projekt sind alle Senior/-innen, Menschen mit Behinderungen und Familien, die ein leer stehendes Zimmer zur Verfügung stellen können“, sagt sie. „Das kann ein Zimmer in einer Einliegerwohnung oder in der selbst bewohnten Wohnung sein“.
Wie viel Unterstützung man gibt, ist geregelt: Pro Quadratmeter des Zimmers, das die studierende Person bewohnt, leistet sie eine Stunde Hilfe im Monat. Bei einem Raum von zwölf Quadratmetern sind das also zwölf Hilfestunden im Monat.
Wie die Unterstützung konkret aussehen soll, vereinbaren Senior*in und Student*in. „Pflegeleistungen sind ausgeschlossen“, sagt Tanja Henkenhaf. Üblich seien Haushaltstätigkeiten, kleinere Reparaturen, Gartenarbeit, Einkaufen, die persönliche Begleitung zu Behörden- oder Arztgängen, gemeinsame Aktivitäten, Gesellschaft zu leisten sowie Kinder- und Hausaufgabenbetreuung.
Damit das dann auch so gut wie möglich passt, besuchen Tanja Henkenhaf und Maike Sommer die Senior/-innen im Vorfeld in der Wohnung und führen lange Bewerbungsgespräche mit den Studierenden. Während der Wohnpartnerschaft stehen sie als Ansprechpersonen zur Verfügung. „Ideal wäre, wenn Menschen sich rechtzeitig Gedanken machen würden, wie sie im Alter leben wollen“, so Tanja Henkenhaf. „Dann könnten sie auch mit uns in Kontakt kommen und überlegen, ob das Projekt für sie passt.“ (rist)
Wohnen für Hilfe - Wohnpartnerschaft
Paritätische Sozialdienste gGmbH Karlsruhe
telefonisch, mit Anrufbeantworter und Rückruf: 0721 912300
per E-Mail: info@paritaet-ka.de
www.paritaet-ka.de/fuer-seniorinnen/wohnen-fuer-hilfe-wohnpartnerschaften/
Quartiersarbeit Durlach-Aue
Diakonisches Werk Karlsruhe
vor Ort: Dienstag, von 15 bis 17 Uhr, Bilfinger Str. 5
telefonisch, mit Anrufbeantworter und Rückruf: 0721 20397234
per E-Mail: quartier@dw-karlsruhe.de
www.dw-karlsruhe.de