Die Nachfrage nach bezahlbaren Wohnungen ist riesig. Andererseits bleibt vorhandener Wohnraum häufig ungenutzt. Gründe für ungenutzte Wohnflächen sind vielfältig.
Gebäude, die einst für ganze Familien gebaut wurden, beherbergen Jahre später oft nur noch eine oder zwei Personen. Die Kinder sind ausgezogen oder die Lebens- und Familienverhältnisse haben sich über die Jahre verändert. Auch ein Schicksalsschlag kann Wohngegebenheiten plötzlich auf den Kopf stellen.
Dann können viel Platz, der Er- und Unterhalt von Haus und Garten sowie steigende Kosten schnell zur Last für die verbliebenen Bewohner werden. Einsamkeit und Abgeschiedenheit sind weitere Aspekte. Nicht selten wächst dann der Wunsch, sich wohnlich zu verkleinern. Doch das gewohnte Zuhause will niemand so einfach aufgeben. Eine Zwickmühle.
Hier setzt das Umweltbüro Donaueschingen an und bringt das bewährte Wohnraumkonzept „Aus Alt mach 2 und mehr“ auf die Südbaar. „Durch Umbau und Modernisierung lassen sich Gebäude häufig in zwei oder mehr Wohneinheiten aufteilen, ohne dabei neue Flächen zu beanspruchen - ressourcenschonend, nachhaltig und zukunftsorientiert“, so Gerhard Bronner, Leiter des Umweltbüros.
Ziel ist es, Hauseigentümer dabei zu unterstützen, ungenutzten Wohnraum im bestehenden Baubestand sinnvoll zu nutzen. Das Projekt soll Hauseigentümer mit fachkundigen Architekten zusammenbringen, die Ihnen die Möglichkeiten Ihres Hauses aufzeigen. Es soll Anstoß sein, ein Konzept für eine Umnutzung zu entwickeln. Auch ein vorausschauender Blick in die Zukunft macht Sinn, wie man im Alter leben möchte.
Ist ein Weg gefunden und ein Umbau erfolgt, profitieren nicht nur die Eigentümer, sondern auch Wohnungssuchende durch ein größeres Angebot. Manchmal können die Eigentümer im Alter länger in ihrem Zuhause wohnen bleiben, da sie nicht mehr alleine im Haus leben. Kosten und Aufgaben verteilen sich auf mehrere Schultern.
Um den Einstieg in einen solchen Prozess zu erleichtern, werden die Erstberatungen mit maximal 400 Euro über ein Förderprogramm des Ministeriums für Landesentwicklung finanziell unterstützt.
Alle Informationen zum Förderprogramm sind hier abrufbar: www.wohnraumoffensive-bw.de/praemienkatalog/beratungspraemie
Der Förderbetrag wird Teilnehmern nach erfolgreicher Erstberatung durch den Gemeindeverwaltungsverband Donaueschingen zurückerstattet.
Am Donnerstag, 22. Mai, ab 18 Uhr findet zum Auftakt im Hotel Grüner Baum in Donaueschingen-Allmendshofen ein Informationsabend zum Wohnraumprojekt statt.
Referentin Christa Gnann hat das Projekt „Aus Alt mach zwei“ in der Gemeinde Bodnegg im Kreis Ravensburg betreut und wird über den Ablauf, ihre Erfahrungen und den Erfolg berichten. In Bodnegg gab es 72 Hausbegehungen mit Architekten. Acht Eigentümer hatten einen Umbau zum Projektende bereits umgesetzt, neun planten einen zeitnahen Umbau und 17 hatten sich das für die Zukunft vorgenommen.
Wie solch ein Umbau konkret aussehen kann, wird der erfahrene Architekt Günter Limberger vom gleichnamigen Architekturbüro in Grüningen den Anwesenden in seinem Beitrag anhand eines Beispiels aus der Praxis nachzeichnen.
Für die Themen Finanzierung und Fördermittel steht an diesem Abend Andreas Schacherer den Anwesenden Rede und Antwort. Er ist Leiter des Bereichs Baufinanzierung bei der Sparkasse Schwarzwald-Baar und hat schon viele ähnliche Projekte begleitet.
Das Projekt richtet sich an alle interessierten Hausbesitzer/innen in den Städten Donaueschingen, Hüfingen und Bräunlingen.
Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite des Umweltbüros Donaueschingen: www.gvv-umweltbuero.de/aus-alt-mach-zwei. Um besser planen zu können, wird um eine kostenlose und unverbindliche Anmeldung per E-Mail (jens.froehlich@gvv-umweltbuero.de) oder telefonisch (0771/17516368) gebeten.