Workshop Winterschnitt

Am Samstag, den 19. Oktober um 9 Uhr, trafen sich die Mitglieder des Bonsaiarbeitskreises zu einem eintägigen Workshop. Das geplante Ende der Veranstaltung war der späte Nachmittag, und so hatten die Teilnehmer die Kofferräume ihrer Fahrzeuge bis zum Anschlag mit zahlreichen Bonsaibäumen bestückt.

Eines der Themen war der Winterschnitt für Pflanzen, deren Blätter schon eine deutliche Herbstfärbung zeigten oder bereits abgefallen waren. Auch ganzjährig grüne Bäume wie der Wacholder oder die Eibe wurden zurückgeschnitten und vor allem im Kronenbereich ausgelichtet.

Ein besonderes Erlebnis waren im Rahmen der Gestaltung unserer Eiben die Fräsarbeiten, die im Freien durchgeführt wurden. Bei der Grundgestaltung unserer Eibenbonsai wurde, um einen kleineren Baum zu erhalten, der obere Teil der Baumspitze entfernt und durch einen vorhandenen Asttrieb ersetzt. Der junge Trieb wurde gedrahtet und damit die zukünftige Baumhöhe und Krone definiert. Bei dieser Vorgehensweise ergeben sich immer zwei Nachteile: eine große Schnittstelle und zusätzlich eine unnatürliche Verjüngung vom alten Stamm zur neuen Spitze.

Diese optische Diskrepanz wurde jetzt in Angriff genommen. Mit einem langen Holzbohrer wurde der dicke Stamm an der alten Schnittfläche von oben schräg ausgebohrt. Das Feintuning übernahm dann der Fräser, mit dem die Kanten und die Tiefe der Holzoberfläche geglättet wurden. Am Stamm wurde dabei viel sogenanntes Totholz produziert, um das Gleichgewicht des Stammes wieder herzustellen und dem Baum für die künftigen Jahre ein älteres Aussehen zu geben. Aber auch abgestorbene Äste wurden mit dem Fräser neu geformt. Als Abschluss wurde das gesamte Totholz zum Schutz gegen Witterung und Käfer oder Pilzbefall mit einem sogenannten Jinmittel bestrichen.

Beim gesamten Workshop haben sich die Mitglieder untereinander ausgetauscht und gegenseitig mit Rat und Tat unterstützt. Der dabei entstehende Transfer von Wissen ist die Basis für uns alle, um sich fachlich weiterzuentwickeln und damit eine bessere Gestaltung und Pflege unserer Bonsais zu ermöglichen.

Natürlich waren aber auch neben dem fachlichen Austausch untereinander private Gespräche bei einer Tasse Kaffee sehr wichtig. Dazu noch ein großes DANKE an Christa, die uns dabei mit Kuchen verwöhnt hat.

Bedanken möchten wir uns auch bei unserem ständigen Gastgeber, dem FV Neuthard, für seine Gastfreundschaft.