„Wenn die Biene von der Erde verschwindet, dann hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben; keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr… “ Albert Einstein
An 20. Mai danken seit 2018 die Menschen der Vereinten Nationen den Bienen und Hummeln. Sie sorgen für unsere Nahrung und Gesundheit: 75 Prozent der weltweiten Nahrungsmittelpflanzen brauchen Bestäubung. Für medizinische Zwecke verwenden wir über 50.000 bienenbestäubte Pflanzenarten.
Warum der 20. Mai?
Am 20. Mai 1734 wurde Anton Janscha geboren. Er war slowenischer Hofimkermeister von Maria Theresia in Wien, Rektor der weltweit ersten modernen Imkerei-Schule und Verfasser zahlreicher Bücher über Bienenzucht und Imkerei.
Wir danken der Honigbiene und den Imkern
Wenn wir an Bienen denken, fällt uns zuerst die Honigbiene ein. Honigbienen (Apis) sind eine Gattung aus der Familie der Echten Bienen (Apidae). Für die weltweite Imkerei hat die Westliche Honigbiene (Apis mellifera) die größte Bedeutung. Sie ist etwas ganz Besonderes: Sie kann nur im Verband existieren und überleben. Eine einzeln gehaltene Honigbiene wird trotz bester Haltung und Pflege schon nach kurzer Zeit sterben. Honigbienenvölker sind in der Lage, als Volk mit rund 20.000 Bienen zu überwintern. In dieser Zeit ernähren sie sich von den im Sommer angelegten Honigvorräten (oder von dem anstelle des durch den Imker entnommenen Honigs gefütterten Zuckerwasser). So geben sie uns neben der Pflanzenbestäubung auch leckeren Honig.
Wir danken den Wildbienen
Was nicht jedem bewusst ist: Neben der Honigbiene gibt es viele wild lebende Bienenarten. Bei der Blütenbestäubung arbeiten sie viel effektiver. Wildbienen sind daher für die Natur von größerer Bedeutung als die Honigbiene. Im Südwesten fliegen 493 verschiedene Wildbienenarten. Viele Wildbienen leben solitär. Sie sind oft auf bestimmte Pflanzen spezialisiert. Fehlen diese, können die Bienen nicht überleben. 48 Prozent stehen in Baden-Württemberg auf der Roten Liste.
Wir danken den Hummeln
Auch Hummeln (Bombus) sind eine Gattung der Familie der Echten Bienen (Apidae). Die haarigen Brummer erfreuen uns bereits im zeitigen Frühjahr, wenn für Honigbienen noch zu kalt ist. Die Königin setzt sich dann auf ihre Brut, um sie zu wärmen. Dafür braucht sie viel Energie und muss sehr viel Nahrung zu sich nehmen. Hummeln fliegen bis zu 6000 Blüten täglich an. Damit zählen sie zu den wichtigsten Bestäuberinsekten. Seit dem Ende der 1980er Jahre setzen Menschen Hummeln beim kommerziellen Anbau von Obst und Gemüse ein. Von großer wirtschaftlicher Bedeutung ist ihre Verwendung beim Treibhausanbau von Tomaten.
Was kann ich für Bienen, Hummeln und Co tun?
Säen Sie bienenfreundliche Pflanzen, lassen Sie ein bisschen mehr wilde Natur im Garten zu, mähen Sie nicht zuviel und zu früh. Wenn das nicht gefällt pflanzen Sie Stauden, lassen Sie Blumen, Sträucher, Kräuter und Bäume blühen. Bauen Sie ein Wildbienenhotel, stellen Sie eine flache Wasserschale mit frischem Wasser auf. Für die Bienen, Hummeln und uns.
Quellen: baden-wuerttemberg.nabu.dewww.weltbienentag.de, www.bund.net, alleantworten.de/welche-produkte-gaebe-es-ohne-bienen-nicht, de.wikipedia.org, das Buch „Schmetterling, Hummel und Maikäfer“ von Marjolein Bastin und Stefanie Zysk
Hildegard Gölzer, Sprecherin NABU
Das Rotkehlchen (Erithacus rubecula), ist wohl der possierlichste Gartenvogel unserer Heimat.
In manchen Regionen wird es auch Weihnachtsvogel genannt. Auf den ersten Weihnachtskarten, die Mitte des 19. Jahrhunderts in England gedruckt wurden, war es ein häufiges Motiv.
Unverwechselbar präsentieren die erwachsenen Männchen wie Weibchen ihre rotorange Brust. Die auffällige Färbung dient zur Verteidigung des Reviers und wird dem Eindringling drohend entgegengestreckt. Forscher haben herausgefunden, dass der rote Fleck umso größer ist, je älter das männliche Rotkehlchen ist. Dies signalisiert anderen Rotkehlchen, dass das Tier mit dem größeren roten Fleck bessere Überlebenschancen hat und Raubtieren besser aus dem Weg gehen kann, was bei der Partnerwahl wichtig ist.
Uwe Schmietainski für die NABU Foto AG (https://nabu-foto-ag.de/)