Esslingen am Neckar, 30.07.2025. Zahlen zum PV-Ausbau im Landkreis Esslingen für die erste Jahreshälfte 2025 – die Klimaschutzagentur mobilisiert trotz schwächelnder Nachfrage.
Im ersten Halbjahr 2025 sind in Baden-Württemberg Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 988 Megawatt installierter Leistung in Betrieb gegangen. Der Landkreis Esslingen liegt dabei im Landesvergleich im Mittelfeld, was die neu installierte Leistung angeht. Privatleute, Unternehmen und Kommunen errichteten vor Ort in dem Zeitraum von 1. Januar bis 30. Juni 2025 Solarstromanlagen mit einer installierten Leistung von 21 Megawatt – ca. 25 % weniger als im selben Zeitraum des Vorjahres. Die Klimaschutzagentur des Landkreises mobilisiert dennoch weiter für eine sichere Versorgung mit günstigem, klimafreundlichem Strom in Zusammenarbeit mit lokalen Betrieben und Gemeinden.
Das Photovoltaik-Netzwerk Baden-Württemberg hat die Ergebnisse der PV-Liga für die erste Jahreshälfte 2025 veröffentlicht, welche den Zubau in den 44 Stadt- und Landkreisen aufzeigen. Den Vergleich erstellt haben die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) und das Solar Cluster Baden-Württemberg im Rahmen des Photovoltaik-Netzwerks Baden-Württemberg. Er basiert auf Daten des Marktstammdatenregisters der Bundesnetzagentur und Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW). Zu sehen sind die vorläufigen Zahlen im Datendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW).
Mit insgesamt 988 Megawatt Zubau in der ersten Jahreshälfte 2025 ist der Ausbau der Photovoltaik in Baden-Württemberg weiterhin hoch. Damit kann das offizielle Landesziel für 2025 von 1.150 Megawatt voraussichtlich bereits im August erreicht werden. Die Spitzenreiter bei den Photovoltaik-Gebäudeanlagen sind dabei der Ortenaukreis mit knapp 35 Megawatt, gefolgt vom Rhein-Neckar-Kreis mit 31,1 Megawatt und dem Landkreis Karlsruhe mit 31,0 Megawatt. Bei neuen Solarparks führt im ersten Halbjahr der Landkreis Biberach mit 102,5 Megawatt. Mit einigem Abstand folgt der Neckar-Odenwald-Kreis mit 36,6 Megawatt und der Landkreis Konstanz mit 25,9 Megawatt.
Im Landkreis Esslingen liegt der Zubau mit 21 MW ebenfalls auf einem hohen Niveau und belegt damit im Landesvergleich Platz 20. Gleichzeitig wurden im gleichen Zeitraum des Vorjahres über 29 MW Zubau erreicht – ein Rückgang von mehr als 25 %. Dies ist jedoch kein lokales Phänomen. Im Vergleich zu 2024 ist insgesamt ein Rückgang der Nachfrage zu beobachten.
„Der Ausbau der Photovoltaik im Landkreis Esslingen läuft gut“, sagt Dr. Magnus Schulz-Mönninghoff, Projektmanager Photovoltaik bei der Klimaschutzagentur des Landkreises. „Wir benötigen jedoch perspektivisch noch mehr Solarstrom, um die Privatleute, Kommunen und Unternehmen vor Ort mit günstigem und klimafreundlichem Solarstrom zu versorgen.“
Insbesondere die privaten Aufdach-Anlagen hätten in den letzten Jahren einen erheblichen Beitrag zum PV-Ausbau im Landkreis Esslingen geleistet, so Schulz-Mönninghoff. Angesichts steigender Zubauziele des Landes ab 2026 und gleichzeitig rückläufiger Nachfrage bei Privathaushalten seien jedoch größere Anstrengungen in allen Segmenten notwendig. „Insbesondere bei der Suche nach potenziellen Standorten für Solarparks sind wir auf Hinweise aus den Gemeinden im Landkreis angewiesen“, erläutert der PV-Fachmann. Für 2025 sei laut PV-Liga bisher kein Zubau an Solarparks im Landkreis Esslingen zu verzeichnen – ähnlich wie im letzten Jahr.
Die Klimaschutzagentur des Landkreises ist Mitglied im PV-Netzwerk der Region Stuttgart und flankiert den PV-Ausbau im Landkreis mit Informationsveranstaltungen, sowie mit 1:1 Beratungen für Eigentümer*innen von Wohngebäuden. Ein gutes Beispiel für Maßnahmen zur Mobilisierung der Nachfrage sind die zahlreichen, laufenden PV-Bündelaktionen im Landkreis, bei denen die Klimaschutzagentur Gemeinden, Betriebe und Teilnehmende beratend unterstützt.
Bereits im März startete die gemeinsame Aktion der Gemeinde Aichtal mit den benachbarten Kommunen Waldenbuch und Steinenbronn. Im April folgte dann der Startschuss für die PV-Gemeinschaftsaktion in der Gemeinde Deizisau in Kooperation mit der SolarES, einer Tochtergesellschaft der Stadtwerke Esslingen. Letztere verzeichnete mit über 40 Interessensbekundungen großes Interesse. Weiterhin fand im Juni die Auftaktveranstaltung zur PV-Bündelaktion in Leinfelden-Echterdingen in Zusammenarbeit mit dem Plattformbetreiber Vreed aus Stuttgart statt. Dort hatten bis dato ebenfalls bereits knapp 100 Anwohner*innen Interesse zur Teilnahme bekundet. Weitere Anmeldungen sind fortlaufend möglich.
Aktuell können sich zudem Bewohner*innen der Gemeinden Schlaitdorf, Altenriet, Neckartenzlingen und Großbettlingen noch bis 14. September für die Teilnahme an einer PV-Bündelaktion in Zusammenarbeit mit den Teckwerken Bürgerenergiegenossenschaft anmelden. Zudem sind für 2025 weitere Aktionen in Neuhausen, Denkendorf und Altbach, sowie Fachveranstaltungen zu Ü20-Anlagen und gewerblichen PV-Anlagen geplant. Alle Links zur Anmeldung und Informationen zu geplanten Veranstaltungen finden Sie unter www.ksa-es.de.
Weiterführende Informationen erhalten Ratsuchende unter der Telefonnummer 0711 - 20 70 30 - 70 oder per Mail unter der Adresse info@ksa-es.de.
Kontakt für Rückfragen:
Dr. Magnus Schulz-Mönninghoff
Projektmanager Photovoltaik
E-Mail: schulz@ksa-es.de
Telefon: 0711 / 207030–75
Wer wir sind: Die Klimaschutzagentur informiert und berät Bürgerinnen und Bürger, die Verwaltungen sowie Unternehmen und Institutionen im Landkreis Esslingen rund um den Klimaschutz und die Klimafolgenanpassung. Im Rahmen von Beratungsangeboten, Veranstaltungen und Kooperationen bringen wir Menschen zusammen, um gemeinsam eine klimagerechte Gesellschaft zu gestalten. Das Ziel der Klimaschutzagentur ist es, einen effektiven Beitrag zur Senkung klimaschädlicher Treibhausgasemissionen sowie zur Anpassung an den Klimawandel im Landkreis Esslingen zu leisten. Unsere Vision ist ein klimaneutraler Landkreis bis zum Jahr 2040, im Einklang mit den Zielen des Landes.
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Grafik: Die PV-Liga zeigt den Photovoltaik-Zubau in den Landkreisen Baden-Württembergs. Quelle: Photovoltaik-Netzwerk BW.