Zaubershow in der Orgelfabrik

Verzaubert werden und Teil der Show sein Mitmachen ist ganz klar die Devise am Donnerstagabend der Vorwoche. Zum siebten und, wie sich nachher herausstellt,...
Die Kraft für den nächsten Trick übergab Marion Metternich an Carsten mit der Hand.
Die Kraft für den nächsten Trick übergab Marion Metternich an Carsten mit der Hand.Foto: war

Verzaubert werden und Teil der Show sein

Mitmachen ist ganz klar die Devise am Donnerstagabend der Vorwoche. Zum siebten und, wie sich nachher herausstellt, auch letzten Mal, bietet Zauberin Marion Metternich dem Publikum eine nahezu unvergleichliche Mitmach-Show. Auf Du und Du geht sie mit dem Publikum. Und erklärt teilweise anschaulich, wie die Zaubertricks zustande kommen. Spannend bleibt es trotzdem.

Auch die Zuschauerinnen und Zuschauer im voll besetzten OrgelFabrikSalon sind begeistert. „Ich bin spontan von einer Freundin mit ihren Töchtern eingeladen worden. Ich muss sagen, es ist sehr kurzweilig und ich bin ganz erstaunt davon, dass schon eine dreiviertel Stunde heute Abend vergangen ist. Schon mal war ich bei einer anderen Zaubershow eines bekannten Zauberers mit dabei. Aber das ist schon lange her. Sie macht das richtig gut, finde ich. Das, was sie ausmacht, ist, dass sie das Publikum mit einbezieht. Sie macht das auf sympathische Art und Weise, auch, dass sie das Publikum mit Du anspricht. Das lockert es total schön auf, dass sie das mit Comedy verknüpft. Das ist ein gutes Rezept. Ich hätte das heute Abend so auch gar nicht erwartet.“ Das sagte Monika Spiertz. Sie wohnt mit ihrer Tochter in der Nähe. Mit ihrer besten Freundin und deren Töchtern ist sie hier. Gerlinde Funck sagte mit einem Strahlen im Gesicht: „Ich finde es großartig und faszinierend. Es macht sehr viel Spaß, sich verblüffen zu lassen. Von der Veranstaltung habe ich durch eine Ankündigung im Wochenjournal Durlach erfahren.“

Illusionierende Wirkung

Nach der Pause erfährt das Publikum unter anderem, wie die Zauberin das Wort „Illusion“ von der Bedeutung her empfindet. Sie definiert es an dem Mann-Frau-Verhältnis, dass Frauen eher länger diskutieren und sich Männer eher kurzfassen. Was gesagt werde, sei Realität. Dass der Ehemann zuhöre, sei Illusion. Auch wie glücklich das Zaubern einen machen kann, sieht man an den Reaktionen derer aus dem Publikum, die Marion Metternich auf die Bühne lockt. Teilnehmer Carsten zum Beispiel soll ein Buch lesen. Zwischendurch sollen die Temperaturanhebung und der -austausch über die Hände zwischen Zauberin und Carsten Kraft spenden. Er soll dann Früchte und Tiere erraten. Die Erdbeere errät er und das Tier, den Igel, nicht. Als sie das Bild zeigt, lachen alle. Es sieht eher aus wie ein rasiertes Tier, ein Pferd.

Ursprünge

Auf die Frage „Wie bist Du zur Zauberkunst gekommen?“, antwortet Metternich: „Ich wollte Kommissarin, Detektivin etc. werden. Als meine große Schwester heiratete, musste etwas Besonderes her. Dann habe ich bei meinem Zauberlehrer angefangen und Zaubertricks ausprobiert.“ Einen Balltrick, den sie an diesem Abend zeigt, hat sie von ihm. Sie zeigt, wie der zweite in die Hand ihres Gegenübers kommt. „Der eine ist rund, der andere rot“ – tatsächlich sind beide Bälle so.

Abschied

Tatsächlich verabschiedete sich Marion Metternich an diesem Abend von ihrem Publikum in der Orgelfabrik. Zwar könne man sie auch weiterhin buchen, aber mit öffentlichen Shows sei es erstmal zu Ende. „Ich würde mich als Macherin und kreativ bezeichnen. Wenn man sich zentralisiert, einen Fokus setzt auf die Dinge, die man macht, bringt das manchmal mehr, als wenn man ständig mehrere Dinge macht. Wenn ich gebucht werde, ist das etwas anderes, als wenn man hier auftritt und nicht weiß, wie es weitergeht.“ Zukünftig mache sie Mode. Beispielsweise hat sie einen Pulli dabei. Auf diesem steht „Abracadabra“. Sie erklärt weiter: „Da denken viele, es ist ein Zauberspruch von Kindern. Es steht für 'Ich erschaffe, während ich spreche.' Es kommt aus dem Aramäischen. Das ist die älteste Sprache der Welt. Die Zauberei fasziniert mich immer noch. Deshalb ist die Kollektion Teil der Zauberkunst.“ Sie werde weiterhin zaubern, aber weniger öffentliche Shows geben. Sie macht Bühnenshows, Moderatorin und gestaltet Firmenfeiern oder hält Vorträge wie „Du bist Magie“ für die IHK Karlsruhe. „Ich werde meine Energie da mehr hineinstecken.“ Daneben schreibt Metternich schon lange an ihrem ersten Buch. Zeit also für Neues. (war)

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exklusiv online
von Redaktion NUSSBAUMRedaktion NUSSBAUM
29.11.2024
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