Kinder & Jugend

Zehn Jahre Waldhort Ketsch – ein Paradies für Grundschulkinder

Stell dir vor, dein Arbeitsplatz liegt mitten im Grünen, umgeben von Vogelgezwitscher, dem Duft von Holz und dem Lachen spielender Kinder. Genau das ist...

Stell dir vor, dein Arbeitsplatz liegt mitten im Grünen, umgeben von Vogelgezwitscher, dem Duft von Holz und dem Lachen spielender Kinder. Genau das ist der Alltag im Waldhort Ketsch – einem einzigartigen Ort, den es so in Deutschland kaum gibt. Tatsächlich ist er einer der wenigen Waldhorte bundesweit – und es ist fast schade, dass nicht mehr Kinder an so einem besonderen Ort ihre Nachmittage verbringen können. Nun gibt es den Waldhort bereits zehn Jahre – eigentlich noch länger. Denn er ist vom Eppelheimer Wäldchen nach Ketsch gezogen. Die Idee des Waldhortes liegt auf der Hand – waren die Waldkindergärten unter der Trägerschaft des Postillion e. V. sehr erfolgreich im Rhein-Neckar-Kreis am Entstehen. Daher lag es nahe, dieses Angebot auch für Schulkinder zur Verfügung zu stellen, um eine Alternative zu herkömmlichen Horten bzw. einer flexiblen Nachmittagsbetreuung vorzuhalten. Es gab sogar eine kurze Zeit einen „Bruder“: Im Jahre 2015 wurde in Plankstadt ein Naturhort auf einem Spielplatz errichtet. Aufgrund der Ganztagsschule wurde er aber wieder geschlossen.

Ein Waldhort bietet viele Vorteile: Die Kinder können sich nach dem stundenlangen Sitzen im Schulunterricht an der frischen Luft bewegen und relativ frei spielen. Dadurch hat sich der Platz im Laufe der Jahre verändert, da immer wieder neue Ideen umgesetzt wurden. Es wurden Dinge gebaut oder Beete angelegt. Selbstverständlich ist es dabei wichtig, sich an die Jahreszeiten entsprechend anzupassen. Auf dem Gelände befinden sich zwei Bauwagen, die als Rückzugsmöglichkeit bei schlechtem Wetter dienen. Dort werden aber auch die Hausaufgaben angefertigt – eine Aufgabe, die im Hort ebenfalls erledigt werden muss. Wenn das Wetter mitspielt, können sie natürlich auch draußen gemacht werden. Gegessen wird in der Regel auch im Freien.

Derzeit wird der Waldhort von zwanzig Kindern besucht. Während der Ferienbetreuung in Ketsch kann das Angebot allerdings auch von anderen Kindern genutzt werden. Dies ist als Alternative zur Ferienbetreuung an der Alten Schule bzw. der Neurott-Schule, die in den entsprechenden Gebäuden stattfindet, zu sehen.

Geleitet wird er von Axel Martin, der vorher im Waldkindergarten in Sandhausen tätig war. Er ist mit der Waldpädagogik bestens vertraut und wird dieses Angebot weiterhin betreuen und dafür sorgen, dass die Kinder dort neben der Schule auch vom Wald etwas lernen können.

Ab dem Schuljahr 2026/2027 gilt der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung auch für Grundschulkinder. Es wird sich dann zeigen, ob die Idee des Waldhortes sich als Alternative für eine Nachmittagsbetreuung weiterverbreiten wird. Das Erfolgskonzept der Waldkindergärten könnte zumindest in diese Richtung weisen.

Von Stefan Lenz

Erscheinung
Ketscher Nachrichten
Ausgabe 34/2025
von Postillion e. V.
20.08.2025
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