Mit der Winterzeit steigt die Gefahr für Wildunfälle – besonders in der Dämmerung. In den Herbstmonaten sind Wildtiere besonders aktiv auf der Suche nach Futter und Partnern. Vor allem nach der Zeitumstellung ist Vorsicht geboten.
Doch was für den einen oder anderen nur eine lästige Umstellung ist, kann auf den Straßen zur ernsten Gefahr werden.
Denn durch die Umstellung fällt der Berufsverkehr wieder in die Dämmerung – und somit in die aktivste Zeit vieler Wildtiere. Besonders zwischen 6 und 9 Uhr steigt das Risiko für einen Zusammenstoß. In der Winterzeit beginnt die Dämmerungsphase zudem schon gegen 17.00 Uhr und fällt damit ebenfalls in die Hauptberufsverkehrszeit.
Besonders jetzt sind viele Wildtiere verstärkt auf Nahrungssuche, um sich auf die karge Winterzeit vorzubereiten. Auf der Suche nach Futter müssen sie häufig Straßen überqueren. Besonders oft geraten dabei Rehe unter die Räder – sie sind etwa von jedem zweiten Wildunfall betroffen. Wildschweine sind in den Herbstmonaten nicht nur verstärkt auf Suche nach Futter, sondern auch auf Partnersuche – in dieser Zeit sind sie besonders aktiv.
Der LJV appelliert an Autofahrer, besonders in der Dämmerung entlang von Wiesen und beim Durchqueren von Waldgebieten wachsam zu sein und lieber etwas langsamer zu fahren, um im Ernstfall rechtzeitig reagieren zu können. Bereits Tempo 80 statt 100 verkürzt den Bremsweg um circa 24 Meter. Das kann nicht nur Schaden an Fahrzeug und Fahrer verhindern, sondern auch (Tier-)Leben retten.
Bei einem Wildunfall werden beim Aufprall enorme Kräfte freigesetzt: Ein 20 Kilogramm schweres Reh besitzt bei einer Kollision mit Tempo 100 ein Aufschlaggewicht von fast einer halben Tonne. Ein 60 Kilo schweres Wildschwein verwandelt sich bei einem Zusammenstoß mit Tempo 60 in ein Nashorn. Das Aufprallgewicht liegt bei 3,5 Tonnen.
Nach einem Wildunfall sollten Autofahrer in jedem Fall Jäger oder Polizei verständigen. Diese können eine Wildunfallbescheinigung ausstellen, die für die Schadensregulierung bei der Versicherung benötigt wird. Auch wenn das Tier vom Unfallort flüchtet bedeutet das nicht, dass es unversehrt geblieben ist. Verletzte Tiere schleppen sich oft davon und ziehen sich zurück. In diesem Fall können Jäger mit speziell ausgebildeten Hunden die Tiere finden und unnötiges Leid vermeiden.
Das hilft, um Wildunfälle zu vermeiden
Was zu tun ist, wenn es kracht