Anfang August war es wieder so weit: wir, 9 bergbegeisterte Naturfreunde, packten unsere Trekkingrucksäcke und brachen zu unserer diesjährigen Hüttentour auf. Wir starteten am 31.7. morgens in Mayrhofen und stiegen über knapp 1600 hm hinauf zur Karl von Edel-Hütte. Der Weg führte anfangs noch durch herrlich grüne Wälder und über blühende Wiesen. Eine Rast an der Bergstation der Ahornbahn nutzten wir zur Stärkung für die letzten km und hm bis zu unserem Tagesziel. Wir durften hier auch Zeugen werden von der Belieferung der Berghütte mit Lebensmitteln per Hubschrauber; ein echtes Erlebnis!
Am nächsten Morgen liefen wir ganz früh los, um die fast 14 km lange Strecke bis zur Kasseler Hütte zu schaffen; es war ab Mittag Regen gemeldet und einige kraxelige Stellen galt es zu überwinden. Der teilweise sehr ausgesetzte Weg war anspruchsvoll, an Seilversicherungen hieß es sich gut festzuhalten. Die schwierigen Passagen hatten wir aber glücklicherweise bereits hinter uns gebracht, als die ersten Regentropfen fielen. Nach fast 9 Stunden Gehzeit erreichten wir schließlich die Kasseler Hütte.
Am Samstag war für den ganzen Tag Regen gemeldet. Wir wagten dennoch den Übergang zur Greizer Hütte. Schon kurz nach dem Aufbruch galt es, sich an einem abgegangenen Uferstück an einem dort notdürftig angebrachten Kletterseil abzuseilen. Das kostete doch ziemliche Überwindung! Uns stand aber noch ein Anstieg auf 2.701 m auf die Lappenscharte bevor. Da kamen wir trotz der niedrigen Temperaturen und des Regens ganz schön ins Schwitzen und Schnaufen. Der Abstieg auf der anderen Seite tat dann sein Übriges. Ziemlich durchnässt und erschöpft kamen wir schon am frühen Nachmittag auf der Greizer Hütte an. Heiße Zitrone, Kaiserschmarrn und ähnliche Gaumenfreuden halfen uns dabei, die Strapazen dieser Etappe zu vergessen.
Angesichts des Wetterberichts stellte sich aber die Frage, was wir am nächsten Tag machen sollen. Geplant war der Übergang zur Berliner Hütte, der über die 2.872 m hohe Mörchnerscharte führt und die Schneefallgrenze lag inzwischen auf ca. 2.300 m, die Berge um uns herum trugen weiße Kappen. An der entscheidenden Weggabelung kamen jedoch alle überein, dass es doch zu gefährlich ist, ohne Schneeausrüstung den Berliner Höhenweg weiterzugehen. Unterwegs konnten wir auch noch ganz nah einen jungen Fuchs bei seinen Jagdversuchen beobachten. Mit einem gemeinsamen Mittagessen in Mayrhofen ließen wir unsere Wandertage ausklingen und fuhren schließlich – voll mit Eindrucken – zurück nach Schriesheim.
Bilder der Tour könnt Ihr auf unserer Homepage betrachten.
Berg frei!
Anke Kiessling