Wie läuft es auf der größten Baustelle der Stadt, der Neugestaltung der Zollernstraße? „Wir sind gut im Zeitplan“, erklärt Markus Jäschke, Projektleiter für die Zollernstraße im städtischen Fachbereich Bau und Technik, am Rande des wöchentlichen Jour fixe, der Lagebesprechung, bei der rund zehn Vertreter der Beteiligten Planungs- und Baufirmen sowie der Ver- und Entsorger teilnehmen. Neben Jäschke sind vor allem Diplom-Ingenieur Christian Müller vom planenden Büro Gauss Ingenieurtechnik GmbH in Rottenburg und Polier Rüdiger Schlotterbeck von der ausführenden Tiefbaufirma Stumpp aus Balingen gefordert. Letzterer koordiniert den Einsatz der Stumpp-Mitarbeiter inklusive zweier großer Bagger, eines Radladers und schwerer Lkw.
Angesichts dessen, was beim Neuaufbau einer Straße samt allen Ver- und Entsorgungsleitungen alles verlegt werden muss, ist eine exakte Planung unabdingbar. Ganz unten, in rund zwei Meter Tiefe, steht in der Zollernstraße zudem schon das Gestein an, das meistens noch mit der Baggerschaufel abgeräumt werden kann.
Zu unterst wird der Abwasserkanal verlegt, darüber die Gas- und Wasserleitungen, dann kommen die Kabel für Strom, Breitband und die Straßenbeleuchtung – alles sauber getrennt und eingebettet. Erst danach beginnt der Aufbau des Straßenbelags, zuerst werden die Schächte für die Straßenentwässerung gesetzt.
Eine Besonderheit bei der Zollernstraße ist das sogenannte Schwammstadtkonzept. Voraussetzung hierfür ist eine getrennte Regen- und Schmutzwasserkanalisation, wie sie in der Zollernstraße realisiert wird. Das Regenwasser wird jedoch nicht abgeleitet, sondern in sogenannte „Rigolenkörper“ geführt. Diese bestehen aus Steinwolle und speichern das Wasser. Verknüpft sind die Rigolen mit den Baumbeeten, die in regelmäßigen Abständen geplant sind. Das Schwammstadtkonzept zielt darauf ab, die Widerstandsfähigkeit von städtischen Gebieten gegenüber extremen Wetterereignissen zu stärken, gleichzeitig kommt es der Wasserversorgung der Bäume und des Begleitgrüns zugute.
Bis Ende Juni soll der erste Bauabschnitt abgeschlossen sein, und bisher spricht nichts dagegen. Dann wird die Straße so weit fertiggestellt sein, dass die Zufahrt zum Parkhaus Stadthalle und die Zufahrt in den Fürstengarten frei ist. Bis dorthin übrigens ist die Straße wirklich fertig – selbst der Endbelag soll eingebaut sein. Weiter, wie bis zur Einfahrt in den Fürstengarten, wird man allerdings nicht fahren können, denn es wird ja im Anschluss weitergebaut. In relativ kurzen Abschnitten, der nächste reicht dann bis ungefähr zur Frankstraße. „Die kurzen Bauabschnitte kommen insbesondere den Anliegern zugute“, betont Markus Jäschke. Denn die können dann umso früher wieder zu ihrem Grundstück fahren.
Insgesamt wird die Straße bis zur Kreuzung mit dem Bulochweg erneuert. Der dortige Knotenpunkt wird vom Zollernalbkreis, der sich der städtischen Baumaßnahme angeschlossen hat, so umgebaut, dass insbesondere der Radverkehr Verbesserungen erfährt.
Die Fertigstellung der Gesamtmaßnahme ist für Ende 2026 vorgesehen. Für die Stadt entstehen Kosten in Höhe von 5,8 Millionen Euro, weitere 2,3 Millionen Euro kommen für die Ver- und Entsorgungsleitungen der Städtischen Werke hinzu. Dem entgegen stehen beachtliche 3,48 Mio. Euro an Fördermitteln und Baukostenzuschüssen. Erstmals wird damit eine Straßenbaumaßnahme in Hechingen signifikant mit Fördermitteln finanziert.