Zugehende Befragung

Vier Dörfer – ein Weg: Gemeinsam gut älter werden im oberen Neckartal

Mit viel Engagement und einem starken Gemeinschaftsgeist entwickelt sich das Projekt „Vier Dörfer – ein Weg: Gemeinsam gut älter werden im oberen Neckartal“ stetig weiter. Was im März 2024 mit einer lebendigen Ideenwerkstatt begann, nimmt inzwischen immer mehr konkrete Formen an für die Menschen in Bad Niedernau, Bieringen, Obernau und Schwalldorf.

Von der Idee zur Umsetzung

Zahlreiche Anregungen wurden schon bei der Ideenwerkstatt letztes Jahr gesammelt – viele davon sind bereits in die Tat umgesetzt worden. Ein besonderes Beispiel ist der regelmäßig stattfindende Mittagstisch, der als Begegnungsort für alle Generationen dient. Außerdem wurde eine Koordinationsstelle vor Ort eingerichtet: Theresa Böhm koordiniert nun in ihrer 30%-Stelle das Ehrenamt und plant gemeinsam mit den Bürger*innen generationenübergreifende Projekte und Angebote in den vier Teilorten.

Ein weiterer Meilenstein: Für das Projekt konnte eine umfassende Förderung durch das Landesprogramm „Quartiersimpulse“ des Landes Baden-Württemberg eingeworben werden. Insgesamt fließen 75.600 € aus dem Fördertopf, ergänzt durch 18.900 € Eigenmittel der Kommune – ein starkes Zeichen für den gemeinsamen Weg in eine lebenswerte Zukunft im Alter.

Was brauchen unsere Dörfer wirklich? – Zuhören als Schlüssel

Um die Bedürfnisse der Menschen vor Ort noch besser zu verstehen, wurde Anfang des Jahres eine sogenannte „zugehende Befragung“ durchgeführt. Dabei gingen Mitglieder der projektinternen Steuerungsgruppe – allesamt bekannte Gesichter in den Dörfern – aktiv auf die Bürger*innen zu. In vielen ehrenamtlichen Stunden führten sie Gespräche mit insgesamt 57 Personen, die überwiegend zwischen 51 und 70 Jahre alt sind und seit vielen Jahren im oberen Neckartal leben.

Begleitet und ausgewertet wurde die Befragung vom Team von LANDaufwärts, das das Projekt fachlich unterstützt. Dabei wurde zunächst auf die Besonderheiten der einzelnen Orte und dann auf sich überschneidende Themen geschaut.

Was bewegt die Menschen im oberen Neckartal?

Ein zentrales Anliegen der Befragten: So lange wie möglich im eigenen Zuhause wohnen bleiben. Dafür wurden zahlreiche Ideen für Unterstützungsmöglichkeiten genannt, wie beispielsweise die Hilfe bei täglichen Aufgaben oder Beratungsangebote zur Wohnraumanpassung.

Im Themenbereich „Soziale Teilhabe und Gemeinschaft“ wünschten sich viele Bürger*innen mehr Treffpunkte und Begegnungsmöglichkeiten, möglichst generationenübergreifend. Zudem wurde der Wunsch nach einer zentralen Anlaufstelle für Beratung und Unterstützung deutlich, insbesondere zu Themen wie Vermittlung von Unterstützungsangeboten im Haushalt, Alltagsorganisation (z.B. Hilfe beim Stellen von Anträgen) und Freizeitgestaltung.

Auch die Mobilität im Alter war Thema – hier ist der Bürgerbus schon eine große Entlastung.

Ein weiteres Thema war die Nahversorgung: Viele vermissen Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf. Als Alternativen wurden unter anderem Regiomaten, Einkaufsfahrten zu Lebensmittelgeschäften oder Wochenmärkte ins Gespräch gebracht.

Vier Dörfer, eine Richtung

Trotz einzelner kleinerer Unterschiede in den Ortschaften zeigen die Rückmeldungen ein gemeinsames Bild: Der Wunsch nach einem guten Leben im Alter – mit Gemeinschaftsangeboten, Alltagsunterstützung, einer Beratungsstelle für sämtliche Themen im Alter, Mobilitäts- und Einkaufsoptionen vor Ort. Das verbindet die vier Dörfer auf ihrem gemeinsamen Weg.

Die ausführliche Auswertung der Befragung wurde bereits beim Projekttag am 29. März vorgestellt und bildet nun die Grundlage für neue, konkrete Projektideen. Welche das sind? Darüber berichten wir bald hier im RoMi!