Herzlichen Glückwunsch zum Fünfzigsten! Ein halbes Jahrhundert Engagement für den Globalen Süden verdient eine Gratulation.
Im Gründungsjahr 1975 bedeutete die Abkürzung: Dachverband entwicklungspolitischer Aktionsgruppen Baden-Württemberg. Heute nennt er sich Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg (DEAB) e. V.
Die Älteren werden sich an die Zeit vor 50 Jahren erinnern: Es gab den Vietnamkrieg und die Apartheid in Südafrika, beides finanziert durch Großbanken. Ein paar Gleichgesinnte in Gomaringen, die ihren Protest dagegen ausdrücken wollten, fanden sich zusammen und gründeten den DEAB als baden-württembergisches Eine Welt-Landesnetzwerk. Der Verband hat heute 180 Mitglieder: entwicklungspolitische Organisationen, lokale Inititiativen, Weltläden und lokale Netzwerke. Insgesamt vertritt er heute mehr als 400 Gruppen, die sich mit globaler Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit beschäftigen.
Was die Beziehung zu Drittweltländern betrifft, werden Veränderungen eingefordert: Solidarität statt Almosen, fairer Handel statt Wohltätigkeit. In diesem Zusammenhang steht auch der Begriff Dekolonialität – er bedeutet, dass es zwischen den Unternehmen echte Partnerschaften auf Augenhöhe geben und dass tradiertes Wissen respektiert werden muss.
Wirtschaftlich benachteiligte Menschen im Globalen Süden sollen die Möglichkeit bekommen, ihre Lebenssituation zu verbessern. So wurde auch die Genossenschaft Oikocredit gegründet, die kleinbäuerliche Betriebe unterstützt und Mikrokredite vergibt.
Mit Bildungsprojekten und Aktionen bekräftigt der DEAB immer wieder seine Ziele. Darüber hinaus ist er Ansprechpartner für Fragen, Anliegen und Themen im Bereich Eine Welt und Entwicklungspolitik. Er vermittelt Referenten, erstellt und verbreitet Publikationen und verleiht oder vermittelt Bildungsmaterialien und Ausstellungen.
Viel Wert wird dabei auf die politische Arbeit gelegt. Entwicklungspolitische Themen werden immer wieder neu auf die politische Agenda gesetzt.
Wir leben in einer Zeit, die von schlechten politischen Randbedingungen geprägt ist und in der Drittweltländer einen schwereren Stand haben als je zuvor. Wenn Menschenrechte missachtet werden und all unsere bis dahin gültigen Werte demontiert werden, kommt es noch mehr als bisher darauf an, Solidarität zu zeigen.
So lautet der Slogan des DEAB im Jubiläumsjahr auch: „Solidarität.MACHT.Zukunft“
I. Dietz