Zum Lachen und Nachdenken

AWO-Geschichtsstammtisch mit Dezembergeschichten Überall feiert man die Adventszeit. Es naht das Weihnachtsfest. Bei der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Grötzingen...
Volker Ebendt trug Eindrückliches zur Geschichte des Advents vor.
Volker Ebendt trug Eindrückliches zur Geschichte des Advents vor.Foto: war

AWO-Geschichtsstammtisch mit Dezembergeschichten

Überall feiert man die Adventszeit. Es naht das Weihnachtsfest. Bei der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Grötzingen erfuhr man beim Geschichtsstammtisch allerlei Wissenswertes und auch Heiteres zum Thema. Ein Neujahrsgedicht gab es noch mit dazu. Nach dem Weihnachtsessen in dieser Woche für die Mitglieder startet man in die Weihnachtspause, die bis zum 7. Januar 2025 andauert.

Jürgen Kunzmann gab verschiedene Anekdoten zum Besten, die allesamt mit Advent und Weihnachten zu tun haben. Das brachte die Anwesenden vielmals zum Lachen. Volker Ebendt lieferte historische Fakten. Elisabeth Habel trug in ebenfalls gewohnt sympathischer Art und Weise Texte ihrer Lieblingsautorin, wie sie verriet, Else Gorenflo, vor. Sie las zum Beispiel aus deren Buch "Winterfrucht" vor. In Mundart trug sie vor, wie es den Kindern mit dem Nikolaus ergeht. So erleben es die Kinder mit dem Nikolaus, dem "Vadder", so: "Hörsch vor em Haus de Nikolaus? – En roter Mantel, weiß de Bart, kommt er noch langer Schlittefahrt un findt mit Sicherhoit sei Haus, wu Buwe, Mädle, em Advent scho warde, horche, bete, singe. De Nikolaus will ebbes bringe for alle Kinner, wu er kennt. – Bevor er noch sei Sack ausleert, lest er for alle erscht d'Levite. Des isch e gute alde Sitte. Hod d' Mudder sich bei ihm beschwert? Do stehn die Buwe, ziemlich trotzig, die Mädle, brav un zweifelsfrei. Die Buwe sage d' Sprichle motzig, die Mädle, die sin glei dabei." Auch aus "Kuckucksbrot und Rosmarin. Gedichte" von Else Gorenflo las Habel vor, wie auch aus dem Text "Sell Johr hen mir uns koi bissel gfräd". So heißt es: "Newer Weihnachtsglück un Kinnerseligkoit hen mir a bittere Erfahrunge gmacht, die genau so henke gebliewe sin wie die scheene. 's war e paar Woche vor Weihnachte, wie mir eloi dehaam ware un uff die Idee komme sin, unser 'Weihnachtsgschenke zu suche'. Die erste Zweifel am Christkind ware do un hen die Versuchung ens Uferlose wachse gloßt. Schublade, Kiste un Kaste hen mer systematisch durchforscht bis unser Blick uff den große Kläderschrank gfalle isch. Mir hen d' Läde zugmacht, die Deere abgschlosse un s' Licht ogeknipfst. Vorsichtig hen mer den Schlüssel em Schloss rumgedreht."

Neujahr

Mit dem Neujahrsgebet des Pfarrers von St. Lamberti zu Münster aus dem Jahre 1883, vorgetragen von Barbara Bicha, ließ es sich auch gut ins neue Jahr starten: „Herr, setze dem Überfluss Grenzen und lasse die Grenzen überflüssig werden. Lasse die Leute kein falsches Geld machen und auch das Geld keine falschen Leute. Nimm' den Ehefrauen das letzte Wort und erinnere die Männer an ihr Erstes. Schenke unseren Freunden mehr Wahrheit und der Wahrheit mehr Freunde. Bessere solche Beamte, Geschäfts- und Arbeitsleute, die wohl tätig, aber nicht wohltätig sind. Gib' den Regierenden ein gutes Deutsch und den Deutschen eine gute Regierung. Herr, sorge dafür, dass wir alle in den Himmel kommen – aber nicht sofort!“ Mit diesem Credo lässt es sich wohl allesamt gut in die Advents-, Weihnachtszeit und ins neue Jahr starten. (war)

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Grötzingen Aktuell
Ausgabe 51/2024
von Redaktion NUSSBAUMRedaktion NUSSBAUM
20.12.2024
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