Wieder einmal ist es passiert, der Streit zwischen den Anhängern der Zahlen und den Anhängern der Beschaffenheit der Dinge. Mit dem Brustton der Überzeugung trugen beide Seiten ihre Argumente vor. Die einen sagten, mehr Lehrerstellen sind nicht drin, der Etat ächzt schon seit langem, die anderen stellten dagegen, dass der schulische Unterricht mehr gute Impulse bräuchte, um die Herausforderungen der Zeit zu bewältigen.
Dass nun tatsächlich Geld vorhanden war, das ungenutzt und unentdeckt in den Kassen des Landes vor sich hin ruhte und nichts nutzte, ist ein Bildungsskandal der besonderen Art und man wird als Kommunalpolitiker, der mit den Zwängen, siehe die jüngste Diskussion um das Hallenbad, seines knappen Haushalts konfrontiert ist, wünschen, dass keine weiteren verschütteten Lagerungen ans Tageslicht kommen, sondern das vorhandene Geld sämtliche Ressorts auf welcher Ebene auch immer erreicht.
Wer indes sich vor Ort, und damit auch in Waldenbuch, Gedanken um die Schule macht, der wird die Frage stellen, ob der ewige Streit um die Bedeutung politischer Schwerpunkte, der zwischen den quantitativ Eingestellten und den qualitativ Orientierten ausgetragen wird, nicht durch einen sinnvollen, vorherbestimmten und vorherbestimmenden dritten Weg, den des verpflichteten Konsens zwischen den Polen von vorneherein befriedet werden könnte. Schließlich geht es vor allem auch hier um Zukunft.
Die Idee eines bildungspolitischen Konsensus ist nicht einmal neu. Sie kursierte schon in jener Zeit, in der die Sozialdemokratie auch durch ihre Bildungsstätten eindrucksvolle Arbeiter- und Volksbildung vermittelte. Wahrscheinlich haben kostenintensive Sachzwänge und die mit ihnen verbundene Sinnsuche und ihr andauernder Konflikt in den politischen Lagern den Ausweg versperrt. Wie könnte vermieden werden, dass in der so bedeutsamen Bildungspolitik eher der nächste unglaubliche Skandal vermeldet wird, denn eine harmonisierende Übereinstimmung aller?
Harald Jordan für den SPD-Ortsverein