„Über die Befreiung von Nazideutschland wurde in den Medien zum 8. Mai viel berichtet. Zu den Feiern der damaligen Siegermächte haben wir tagtäglich auf die Kriegsbilder in der Ukraine oder am Gaza gesehen. Mit dieser Ausstellung können wir den Blick auf die feinfühligen Bilder von Kindern richten, welche in den letzten Kriegsmonaten von den Nazis ermordet wurden“, so Vorstand Reiner Ruf vom Förderkreis Schloss Filseck e. V.
Die Dramaturgin Kekke Schmidt stellte in ihren einführenden Worten heraus: „Die Bilder der Künstlerin wollen nicht abschrecken, sie wollen die Empathie der Betrachtenden für die Kinder wecken, für ihre Sehnsüchte und Träume und auch für ihre Hilflosigkeit.“ Dazu verwies sie auch auf die oft zarten blassblauen Porträts, mal auf Fotos, mal auf Figuren, die sich dem Weiß des Untergrunds annähern. Die Darstellungen lassen viel von den Persönlichkeiten der unschuldigen Kinder erahnen. Zuletzt stellte sie die Frage: „Woher nimmt die Künstlerin Mechtild Schöllkopf-Horlacher ihre Energie?“
Zur musikalischen Gestaltung begleitete Klaus Weber am Flügel die Sopranistin Dr. Regina Bojack zu den besonderen Liedern „Ich wandre durch Theresienstadt“ und „Wiegala“.
Diese Lieder wurden von Ilse Weber, Schriftstellerin und Musikerin im damaligen mährischen Witkowitz (heute Vitkovice/Ostrava, Tschechien), gedichtet und vertont.
1944 wurde Ilse Weber mit ihrem Sohn Thomy in den Gaskammern von Auschwitz ermordet.
Erinnern und Nichtvergessen sind wichtiger denn je. Mechtild Schöllkopf-Horlacher hat mit ihren Bildern und Texten die Kinder, die dem Vernichtungswahn der Nazis zum Opfer fielen, dem Vergessen entrissen und ihnen ihre Würde zurückgegeben.
Die Ausstellung ist noch bis zum Sonntag, 22. Juni 2025, täglich von 10 bis 17 Uhr, auf Schloss Filseck, Nordflügel, 1. OG, kostenfrei zu besichtigen.