Am 22.2.1945 verstarb ein amerikanischer Jagdflieger auf der Gemarkung Dietingen (Nahe Hohenstein) im Kampfeinsatz. Zu dieser Zeit waren auch 15 französische Kriegsgefangene im Dietinger Kraftwerk (heute Fischerheim) inhaftiert.
Ein vertrauter Kreis von Mitinitiatoren der Gedenkstellen mit Altbürgermeister Hubert Burkard, Rolf Fußnecker, weiteren Teilnehmern und dem EB-Leiter Albert Scheible erinnerte an die Geschehnisse zum Ende des 2. Weltkrieges in unserer Gemeinde. Teilweise stand auch die persönliche Betroffenheit der Anwesenden als Kind bzw. als Angehöriger der Kriegsgeneration im Blickpunkt.
Gerade in der heutigen Zeit, einer Welt des Umbruchs, wo Kriege und Unfrieden den Medienalltag bestimmen, ist eine Kultur des Nichtvergessens ein Gebot der Stunde. Wir haben es als Nachkriegsgeneration fast schon als Selbstverständlichkeit betrachtet, in Frieden und Freiheit und auch in Wohlstand zu leben. Ohne Sorge, in kriegerische Auseinandersetzungen hinein gezogen zu werden, ohne große Angst, dass unsere innere und äußere Sicherheit bedroht ist. Wir kennen in unseren Heimatorten weder Hunger noch Obdachlosigkeit. Wir brauchen eine Kultur des Nichtvergessens, so Albert Scheible. Besonders in einer Zeit, wo die Gräuel des Nationalsozialismus verniedlicht werden. Die Botschaft vor 10 Jahren gegenüber den amerikanischen Militärvertretern und dem amerikanischen Fernsehen war: „Nie wieder Krieg in Deutschland! Nie wieder Krieg in Europa! Friede, Freiheit und Gerechtigkeit für alle Menschen weltweit!“
Uns war es ein gemeinsames Anliegen, uns an die schlimmen Auswirkungen des 2. Weltkrieges und die vielen menschlichen Schicksale zu erinnern. Sowohl in unserer Heimat als auch weltweit, um so das Geschehene wachzuhalten. Uns war auch wichtig, Dankbarkeit zu bezeugen für 80 Jahre Frieden in Freiheit in Deutschland und Europa.
Die Versöhnung mit Kriegsgegnern und die Toleranz zu unseren früheren Kriegsgegnern standen bei den früheren Gedenkveranstaltungen im Vordergrund. Immer in der Hoffnung, gemeinsam den Frieden zu bewahren. Leider haben wir auch wohl Andersdenkende, die die Gedenktafel für den amerikanischen Fliegersoldaten Priesley Cooper schon mehrfach beschädigt haben. Die Gedenktafel wurde vor ca. 6 Monate erneuert und ist vor Kurzem bedauerlicherweise wieder mutwillig beschädigt worden. Gewalt ist als Mittel der Auseinandersetzung zu verurteilen.
Für die EB
Albert Scheible