Im Rahmen der letzten Gemeinderatssitzung ging es um die Neukonzeption des Bürgerservices. Allseits begrüßt wurde der Vorschlag der Verwaltung, dass es zukünftig einerseits einen Expressschalter geben soll, bei dem man ohne Termin kleine Anliegen erledigen kann. Andererseits gibt es weiterhin eine Beratung nach Terminvergabe. Dieses Serviceangebot wird es sowohl im Bürgerservice in Korntal als auch im neuen Bürgerservice in Münchingen geben. Ein Umbau des Bürgerservice in Korntal wurde noch nicht beschlossen. Hier wurden weitere Planungen eingefordert. Für den Bürgerservice in Münchingen wurde eine neue attraktive Gewerbeeinheit hinter dem Rathaus erworben.
Für den Personalaufbau wurde keine überzeugende Begründung vorgetragen. Er wurde vom Gremium abgelehnt. In der Aufgabenliste wurde bspw. Bearbeitung Posteingang/Scannen angeführt. Das wird/dürfte immer weniger werden. Denn es werden zunehmend E-Mails/E-Rechnungen geschickt. Es gibt weniger telefonische Terminvergaben dank des Online-Buchungstools. Es werden weniger Ausweise dank der Automaten händisch ausgegeben. Zudem können wir auch bei den freiwilligen Aufgaben kürzertreten. So übernehmen wir weiterhin Aufgaben des Landratsamts. Führerscheinanträge können/sollen die Bürger direkt beim Landratsamt einreichen. Wir übernehmen auch Aufgaben des Finanzamts. Steuerformulare können dort abgeholt werden. Abgesehen davon, dass sie ohnehin online verfügbar sind. Zukünftig sollen/dürfen ohnehin keine Steuererklärungen mehr in Papier eingereicht werden. Hundekotbeutel müssen ebenfalls nicht beim Bürgerservice zur Verfügung gestellt werden. Schließlich rechtfertigt die Entwicklung der Fallzahlen auch keinen derartigen Personalaufbau. Denn bei gewissen Vorgängen geht es heute dank Digitalisierung bereits schneller als früher.
Unabhängig davon bleibt die Verwaltung die wichtigste Antwort schuldig. Wie soll der Personalaufbau finanziert werden? Wir haben bereits ein laufendes Defizit im Ergebnishaushalt! Bei Haushaltsanträgen verlangt man von uns regelmäßig eine Darlegung, wie die Maßnahme finanziert werden soll. Deshalb hält die FDP-Fraktion weitere Investitionen in die Digitalisierung für sinnvoller. Damit ist den Bürgern mehr gedient. Ziel muss sein, dass jeder möglichst viele Vorgänge jederzeit selbst vom Schreibtisch/Sofa aus erledigen kann. Gleichzeitig bleibt das bisherige persönliche Angebot erhalten.
Peter Ott