Die Wahl des Papstes Leo XIV. ließ besonders in St. Leon aufhorchen und freudig an die Geschichte des Dorfes erinnern. Die Historie der Namensgebung des Ortes St. Leon geht zurück bis 853, mit der Nennung einer Stiftskirche oder eines Klosters mit der Bezeichnung „Monasterium ad Sanctum Leonem“, d.h. dem Heiligen Papst Leo IX. der Große (1049 – 1064), geweiht. Diese Stiftskirche wurde urkundlich mit einer großzügigen Schenkung der lothringischen Gräfin Erkanfrida aus der Zeit Karl des Großen bedacht. Aus dieser Erwähnung des Klosters von 853 gründete sich später der Ort St. Leon. Viele männliche Bewohner tragen den Namen Leo zur Erinnerung an den Papst Leo IX. Er ist auch Schutzpatron der Pfarrkirche St. Leo der Große. Ebenfalls erinnert die Leostraße an den Orts- und Kirchenpatron.
Der heutige Papst Leo XIV. nahm sich Papst Leo XIII. (1878-1903) zum Vorbild, den ersten Papst, der eine Enzyklika (päpstliches Rundschreiben) verfasste und als politischer Papst in die Geschichte einging. Er wandte sich gegen die Ausbeutung der Arbeiter und verfasste eine Soziallehre, die ihm den Beinamen „Arbeiterpapst“ einbrachte.
An Papst Leo IX., der Große, erinnert auch das „Bildhäusel“ Ecke Sandgasse/Speyerer Straße. Dort steht in einer vergitterten Nische eine Statue des Papstes Leo IX., eines deutschen Papstes, der sich für die Abschaffung der Simonie, des Kaufs oder Verkaufs kirchlicher Ämter einsetzte und ausgedehnte Reformreisen durch Deutschland unternahm. Bei seiner Ankunft in Speyer war der dortige Bischof gerade dabei, nach St. Leon aufzubrechen, um 1049 die dortige Kirche einzuweihen. Papst Leo IX. begleitete ihn und soll der Legende nach, die Weihe selbst vollzogen haben.
kus/wist