Von der Vorgehensweise des Bürgermeisters und der Verwaltung in Sachen Festhalle waren wir erschrocken und enttäuscht.
Schon die ursprünglich vorgesehene Reihenfolge der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung sprach für sich: Zuerst sollte über die Aufgabe der Festhalle als Versammlungsstätte abgestimmt werden und erst danach sollte über die weitere Verwendung des Gebäudes mit den Vereinen gesprochen werden!
Deshalb hatten wir die Absetzung des Tagesordnungspunktes beantragt, unter dem die Aufgabe der Festhalle als Versammlungsort jetzt schon beschlossen werden sollte. Für unseren Antrag fand sich im Gemeinderat dann auch gegen die Stimmen des Bürgermeisters und der Grünen eine große Mehrheit.
Wir hatten den Eindruck, dass die Gemeindeverwaltung mit erschreckend hohen Kosten für die Festhalle versucht, jetzt kurz vor Jahresende und kurz vor der Haushaltsverabschiedung vollendete Tatsachen zu schaffen.
Die Gemeindeverwaltung muss zuerst einmal ihre Hausaufgaben machenund alle Zahlen sauber aufarbeiten! Was muss von Aldi noch gemacht werden? Welche Kosten, welche Rückbauarbeiten welcher Art auch immer und die den Brandschutz beeinflussen, trägt Aldi?
Danach, bzw. parallel dazu muss mit den Vereinen über mögliche Eigenleistungen oder Übergangslösungen gesprochen werden und diese müssen monetär bewertet werden.
In den Vereinen ist enormes Potential und Fachwissen vorhanden, welches genutzt werden kann und muss. Dies kam ja auch beim vergangenen Vereinsgespräch im Kurhaus zum Ausdruck und wurde nun in einem aktuellen Schreiben der Vereine von Günter Geisert noch einmal deutlich unterstrichen und dankenswerterweise angeboten.
Danach kann das Thema dann mit tatsächlich belastbaren Zahlen wieder auf die Tagesordnung des Gemeinderates.
In unseren Sitzungsunterlagen steht, dass schon am 3. Juni ein Vorabzug des geforderten Brandschutzgutachtens im Rathaus vorlag. Auch wenn dies noch nicht die Endfassung war, wäre Zeit genug gewesen, sich unmittelbar mit den Vereinen zusammenzusetzen. Eigentlich weiß der Bürgermeister ja um die Dringlichkeit des Themas für die Planungssicherheit der Vereine …
Zum Schluss noch einige allgemeine Anmerkungen:
Zu der Befürchtung, die Festhalle würde später nur noch von wenigen Vereinen genutzt, meinen wir, dass wenn die Halle erst einmal wieder in gutem Zustand verfügbar ist, dass sie dann auch wieder vermehrt genutzt würde. Außerdem können weitere neue zusätzliche Nutzungsmöglichkeiten realisiert werden. Bestes Beispiel, wie das geht, wird beim Eistreff eindrucksvoll vorgemacht.
Die Bedeutung des Themas ist vielleicht nicht allen bewusst:
Es geht heute direkt um Vereinsarbeit, um Vereinsförderung für unsere Vereine, deren Kinder und Jugendliche.
Diese Vereine brauchen die großen Vereinsfeste, für die die Festhalle die wesentlichen Voraussetzungen schafft, um ihre soziale Arbeit und ihr ehrenamtliches Engagement in gewohnt großem Umfang finanzieren und weiterführen zu können.
Diese großen Vereinsfeste und Veranstaltungen sind existenziell für unsere Vereine! Deshalb brauchen wir eine Entscheidung für unser soziales Miteinander in Waldbronn. Und diese Entscheidung muss im Einklang mit den Vereinen getroffen werden!
Manuel Mess und Jens Puchelt