Wie kommen Kakaobohnen in die Verbraucherländer, damit aus ihnen Schokolade wird?
Da die Hauptanbaugebiete des Kakaobaums in Regionen um den Äquator liegen, wächst er hauptsächlich in Ländern Westafrikas und Lateinamerikas. Der Transport der Früchte erfolgt per Schiff, wobei die Kakaobohne eine anspruchsvolle Diva ist, bei der Temperatur, Belüftung und Umgebung exakt stimmen müssen, sonst drohen Schädlingsbefall und Schimmelbildung. Bei ihrer Reise zum Verarbeitungsort über Tausende von Kilometern hinweg entstehen notgedrungen CO₂-Emissionen, zumal die Schokolade ja anschließend noch zu den Kunden gebracht werden muss – wiederum in abgasproduzierenden Fahrzeugen.
Dass der zunehmende Ausstoß von Treibhausgasen die Erderwärmung verstärkt, ist mittlerweile wohl jedem bewusst. Der Klimawandel zeigt sich bereits sehr deutlich, und Schadstoffe einzusparen ist dringend nötig.
Ohne CO₂-Emissionen: Die Schokofahrt
Es gibt aber eine ganz andere Möglichkeit für den Transport - erstmals ausprobiert im Jahr 2017. Dabei werden die Kakaobohnen aus der Dominikanischen Republik mit dem Segelschiff nach Europa gebracht, weshalb kein CO₂ freigesetzt wird. In der Amsterdamer Fabrik „Chocolate Makers“ werden sie zur Schokolade verarbeitet, und von dort aus geht es per Lastenfahrrad weiter – auch nach Waldenbuch. Wind- und Muskelkraft machen es möglich, dass wir die emissionsfrei gelieferten Schokoladentafeln in unserem EineWelt-Lädle anbieten können.
Ehrenamtliche Radler transportieren die Fairtrade-Bio-Schokolade zweimal im Jahr nach Deutschland in verschiedene Läden. Für die Teilnehmer aus Sindelfingen ist diese spezielle Radtour von 700 km ein Beitrag zum Umweltschutz, aber vor allem auch ein großer Spaß.
Nutzen der Aktion
Natürlich ist es illusorisch zu glauben, man könne alle Schokolade auf diese Weise in die Läden bringen. Man kann das Rad nicht zurückdrehen ins Zeitalter der Segelschiffe, zumal auch damals nicht alles gut war – man denke nur an den Sklavenhandel, der damit einherging. Und was den Transport per Fahrrad betrifft, so ist der zwar für ein paar Kilo zu schaffen, nicht aber für Tausende von Tonnen.
Das Ganze ist viel mehr als Gag zu verstehen und als Aufruf, CO₂-Emissionen zu reduzieren. Mit anderen Worten, einen Beitrag für eine Zukunft mit besserer Umwelt zu leisten.
I. Dietz