Wie wohltuend ist ein schattiger, kühlender Wald bei den heißen Sommertemperaturen! Stellen Sie sich vor, es wäre noch heißer. Unsere regionalen Wälder sorgen für eine gewisse Kühlung. Doch genau dieser Kühlungseffekt könnte in Zukunft wegfallen oder stark reduziert werden, wenn dort Windkraftanlagen (WKA) entstehen. Vor Kurzem gab der renommierte Waldökologe Prof. Pierre Ibisch der Berliner Zeitung zu diesem Thema ein Interview. Mit satellitenbasierter Temperaturermittlung stellte er fest, dass es auf Freiflächen im Wald etwa 10 °C heißer ist. Warme Luft nimmt mehr Feuchtigkeit auf, und zwar exponentiell. Durch dieses „Dampfdruckdefizit“ trocknen Reisig, Nadelstreu und Gräser auf den Waldböden leichter aus und erhöhen somit die Waldbrandgefahr. WKA-Freiflächen und die offenen Schwerlasttrassen saugen die kühlere feuchte Luft aus dem Wald ringsum wie Staubsauger. WKA verursachen nicht nur Stress in einem gesunden Mischwald, sondern auch in naturfernen Forsten. Freiflächen für WKA mitten im Wald führen zu „Randeffekten“. Das sind Stressfaktoren, die sonst vor allem am Rand des Waldes auftreten. Hohe Temperaturen stressen den Wald damit nicht nur am Rand, sondern zusätzlich mittendrin. Damit wird der Wald nicht nur physisch durch die Trassen zerschnitten, sondern auch mikroklimatisch. Ibisch ist der Ansicht, dass wir gerade beim „sehr rasanten Klimawandel“ alles tun sollten, „dass die Wälder ihre puffernden und kühlenden Eigenschaften erhalten können.“ Unsere Infrastruktur sollte nicht noch eine „weitere Erhitzung der Landschaft bewirken“. Ibisch spricht sich für WKA auf bereits vorbelasteten Flächen aus, wie z. B. entlang von Autobahnen. Im Wald nutzen sie weniger der Umwelt als den Investoren.
Quelle: Windräder sind grundsätzlich eine zusätzliche Stressquelle für Wälder, Berliner-Zeitung.de vom 14.06.25
Wir Anwohner von der Bergstraße können uns glücklich schätzen, dass wir das größte zusammenhängende Waldgebiet im nördlichen Odenwald vor der Haustür haben. Ansonsten müssten wir noch mit weitaus heißeren Tagen im Sommer leben. Daher hoffen wir von Gegenwind, dass unser schönes Waldgebiet Weißer Stein / Hoher Nistler nicht zu Industriezonen umgewandelt wird. Sollte der Bürgerentscheid stattfinden, bitten wir Sie, mit Ja für den Erhalt unseres kostbaren Waldes zu stimmen.
Offenes Treffen am 10.07.25 um 19.30 Uhr im Neuen Ludwigstal.
Vortragsabend mit Dieter Teufel (UPI Heidelberg) zum Thema Windkraft im Wald am 17.07.25 um 19 Uhr im Gemeindesaal der katholischen Kirche.
Kontakt: karin.reinhard12@gmail.com. Spendenkonto: DE96 6709 2300 0033 3033 27.
Dr. R. Kraft