Nagold hat wirklich eine entzückende kompakte Altstadt. Die Stadt im nördlichen Schwarzwald ist nicht zu groß und gut zu Fuß zu erkunden. Wanderfreund Jürgen startete die diesjährige Kulturfahrt um 7.50 Uhr am Gemeindezentrum zur Anfahrt mit Bus und Bahn über Tübingen und Horb.
In Nagold wurden die Teilnehmer zu Jägern und Sammlern zahlreicher Erinnerungen. Erste Adresse der schönen Häuser war das Hotel zur Post. Wo sich früher Pferdeställe für die Postkutschenpferde befanden, verkehrte bis ins 19. Jahrh. hier ein reger Postverkehr zwischen Stuttgart und Freudenstadt – sogar zweimal täglich fuhr die Postkutsche auf der Strecke hin und her und transportierte u.a. auch die Briefe, die der Dichter Eduard Mörike während seines Aufenthalts in Nagold schrieb.
Auf der Marktstraße, bevor wir auf die Schmid'sche Apotheke mit ihrer Jugendstilfassade und ein Doppel-Fachwerkhaus mit zwei unterschiedlichen Fassaden und unterschiedlichen Stockwerkhöhen aufmerksam gemacht wurden, trat uns eine Steinfigur am Urschelbrunnen am Rathaus in den Weg: Die „Wüschte Urschel“. Jürgen erzählte, dass sie der Sage nach eine wenig hübsche verstoßene Grafentochter der Burg Hohennagold ist, die besonders gütig gewesen war. Sie hat manchen Bürgern aus deren Not mit ihren Möglichkeiten geholfen. Das alte Steinhaus ist das älteste Wohnhaus Nagold aus dem 13. Jahrh., in dem einst der Ritter von Nagold gewohnt haben soll. Ein besonders hübsches Fachwerkhaus ist die alte Schule. Nach diesen vielen Erklärungen über diese schöne Stadt endete diese interessante Kulturfahrt. Danke unserem Jürgen Gruß.