Am 21. Mai 2025 fand die zweite Station der Exkursionsreihe „Wegweiser Wärmenetze“ statt. Dieses Mal lag der Schwerpunkt auf regionaler Biomasse. Zahlreiche Interessierte folgten der Einladung der Energieagentur Zollernalb und des Zweckverbands IIGP Zollernalb, um gelungene Praxisbeispiele aus erster Hand kennenzulernen.
Im Mittelpunkt der ersten Station auf dem IIGP-Gelände in Meßstetten stand die mobile Holzhackschnitzelanlage. Die beiden Container, Ende 2023 in Betrieb genommen, versorgen weite Teile des früheren Kasernengeländes, einschließlich des mittlerweile außer Betrieb genommenen Ankunftszentrums Ukraine, mit CO₂-neutraler Wärme. Eingesetzt werden Hackschnitzel aus Sturm- und Restholz aus der direkten Umgebung.
Die Kaserne wurde von der Bundeswehr anfangs mit Kohle, später mit Heizöl und Erdgas beheizt. Heute werden die Holzhackschnitzel im ehemaligen Kohlenbunker gelagert. Mit der Umstellung auf regionale Biomasse konnte nicht nur der CO₂-Ausstoß deutlich reduziert, sondern auch die regionale Wertschöpfung gestärkt werden.
Die Exkursionsteilnehmenden erhielten Einblick in die Technik und die besonderen Anforderungen dieser Form der Wärmeerzeugung. Denn anders als bei Gas oder Öl erfordert der Einsatz von Biomasse ein Gespür für Brennstoffqualität, Feuchte, Temperatursteuerung und eine präzise Abstimmung auf das Netz.
Zweite Station war die moderne Heizzentrale in Obernheim, die die Grundschule, die Mehrzweckhalle mit Schwimmbad und das Feuerwehrhaus versorgt. Auch hier zeigte sich: Regionale Biomasse bietet nicht nur Klimaschutzpotenzial, sondern auch wirtschaftliche Vorteile. Die gute Resonanz zeigte: Der Bedarf an zukunftsfähigen, kommunalen Wärmelösungen ist groß, und die Region geht hier mit gutem Beispiel voran.