
Auch der zweite Geschichtsabend in diesem Winterhalbjahr stieß auf überaus großes Interesse – das alte Rathaus war bis auf den letzten Platz belegt. In kurzweiligen und interessanten Episoden stellte Peter Wanner sein neues Buch: „Helene und Karl, Karl und Frida. Familienchronik in 100 Bilddokumenten“ vor.
Er umriss seine Familiengeschichte im Zeitraum zwischen 1890 und 1950 vor dem Hintergrund der damaligen Umstände und der Situation in Flein. Peter Wanner brachte es fertig, die Fotos zum Sprechen zu bringen, indem er die politischen und gesellschaftlichen Hintergründe anschaulich erklärte und in die Gedankenwelt der beteiligten Personen in fiktiven Dialogen eintauchte.
Tragische Schicksale begleiteten die Familie in diesen schweren Zeiten. In zwei Weltkriegen verlor man zwei Söhne; eine psychisch erkrankte Tochter, die in der Heilanstalt in Weinsberg untergebracht war, fiel dem „Euthanasie-Wahnsinn“ der Nazis zum Opfer.
Die Geschichte des Großvaters Karl Kühner wurde eingehend beleuchtet. Als junger Mann schloss sich Karl dem neu gegründeten Arbeiterturnverein in Flein an (siehe Foto).
Die Turner bekamen ein Grundstück in der Schafhohle zugewiesen, wo sie sich regelmäßig trafen und sich auf das geplante Turnfest im Jahr 1908 vorbereiteten.
Nach dem Krieg arbeitete er als Steinhauer und heiratete im Jahr 1919 Frida Bauer aus Talheim.
Im Jahr 1925, sieben Jahre nach dem Ersten Weltkrieg und zwei Jahre nach der Inflation, erwarben die beiden ein Grundstück in der Ilsfelder Straße und begannen mit dem Bau eines stattlichen Hauses unmittelbar neben dem Kornhaus.
Durch einen tragischen Unfall kam Karl 1929 ums Leben, seine Frau Frida war nun auf sich selbst gestellt, dennoch gelang es ihr, den Bau des Hauses abzuschließen.
Peter Wanner verfolgte die Familiengeschichte von beiden Großelternseiten bis ins Jahr 1948, als seine Eltern Ruth und Frieder in Flein heirateten.
Wieder ein interessanter und aufschlussreicher Geschichtsabend, der auf große Resonanz stieß.
Vielen Dank an Peter Wanner.
H.M.


